Das Jahreskonzert 2022 – ein Senkrechtstarter!

  24.03.2022 Kultur, Gesellschaft, Gstaad, Event, Familie

Nach nur einem Monat aktiven Probens lud die Musikgesellschaft Gstaad unter der Leitung von Sandro Frautschi zu ihrem Jahreskonzert ein. Diese beachtliche Leistung wurde von einem dankbaren Publikum am Samstagabend und am Sonntagnachmittag gebührend honoriert.

VRENI MÜLLENER
Vor drei Jahren lud die Musikgesellschaft Gstaad zum letzten Mal zum traditionellen Jahreskonzert ein. Diese schwierige Zeit ging am Verein nicht spurlos vorbei. Dennoch liessen sich die Musiker:innen motivieren, wieder zu proben, als das Zusammenspiel im Februar möglich wurde. Und so boten die Bläserinnen und Bläser am vergangenen Wochenende mit einem kurzen, knackigen Programm den Zuhörern eine willkommene Abwechslung im Alltag.

Die «Appalachian Overture», das virtuose Stück von James Barnes, forderte alle Register heraus, besonders die Holzbläser konnten ihre Fingerfertigkeit ausleben. Bemerkenswert war das feinfühlig vorgetragene Cornetsolo von Simon Mösching – wahrhaft eine würdige Eröffnung dieses Konzerts! Die ruhige Melodie «You Raise Me Up» (du erhebst mich) – arrangiert von Bert Appermont und mit den Solisten Daniela Romang, Andreas von Grünigen sowie Simon Mösching – wusste sehr zu gefallen. Louis Lanz führte unterhaltsam durch das Konzert und entpuppte sich als echter James-Bond-Fan. Mit den Worten «Nichts ist mehr, wie es war – James Bond lebt nicht mehr!» kündigte er die Titelmelodie aus dem Agententhriller «No Time to Die» an. Im fröhlichen Medley «A Disneyland Celebration» gehörten schräge Töne dazu, mit «Out of Space» (Ausserhalb des Weltraums) folgte ein hinreissendes Stück, das nicht nur Junge in seinen Bann zog.

Ehre, wem Ehre gebührt
Ans Sonntagskonzert werden jeweils alle Senioren aus dem Postkreis Gstaad, die in diesem Jahr 80-jährig oder älter werden, eingeladen. Andreas Aellen von der Musikgesellschaft behielt die Übersicht. Er konnte 30 anwesende Personen begrüssen und ihnen mit einem Blumenpräsent oder einer Flasche Wein zum Geburtstag alles Gute wünschen. Den Jubilaren zu Ehren ertönte der elegante Konzertmarsch «Arsenal».

Bereits am Abendkonzert war die langjährige Unterstützung der zwei Ehrendamen Marianne von Grünigen und Anita Grundisch sowie des Fähnrichs Martin Marti mit der Ehrenmitgliedschaft belohnt worden.

Elina Reber sowie Nathanael und Nils Romang durften sich als Nachwuchsmusiker in die Reihen der Grossen begeben und schnupperten zum ersten Mal Konzertluft. Zur Verstärkung der Schlagzeuger begleitete Lars Krenger seinen Vater, langjähriges Mitglied der MG Gstaad, ins Saanenland. Nach der «Dachovská Polka», einem besonders feinen Musikgenuss für ältere Ohren, und der letzten Zugabe «Straight Fit», dem nicht ganz ernst gemeinten «Rausschmeisser», war den motivierten Bläsern ein grosser Schlussapplaus sicher. Der richtige Schluss bestand aber aus etwas ganz anderem: Mit herrlichem Kaffee und einem Kuchenbuffet, das keine Wünsche offen liess, verwöhnte die Gstaader Blasmusikfamilie ihre Gäste und ermöglichte ein gemütliches Zusammensein unter Jung und Alt.

Am Samstag, 14. Mai erwartet die MG Gstaad über 300 Musiker aus neun Musikvereinen zum Musiktag Kreis 5. Mit einer Marschmusikparade und einem Festprogramm wird den ganzen Tag Unterhaltung geboten werden.


SANDRO FRAUTSCHI

Der neue Dirigent ist für die Musikgesellschaft Gstaad kein Unbekannter: Hie und da sprang er als Aushilfe bei den Gstaadern ein. Der Schönrieder mit Jahrgang 1994 bekam mit sieben Jahren seinen ersten Schlagzeugunterricht. Später holte er diverse Schweizermeistertitel und spielte in der einheimischen BBHS sowie in der nationalen Jungendbrassband und der Brass Band Berner Oberland. Nach der Rekrutenschule im Militärspiel begann Sandro Frautschi an der Hochschule der Künste in Bern (HKB) als Perkussionist/klassisch sein Studium, das er mit dem Bachelor mit Auszeichnung abschloss. Momentan bildet er sich in einem Masterstudium im Dirigieren weiter. Frautschi leitet bereits die Musikgesellschaften St. Stephan und Schliern. Sein Einstand in der Musikgesellschaft Gstaad galt vorerst als Projekt. Der Verein hofft, dass die Zeichen weiterhin gut stehen und mit dem talentierten Dirigenten eine Zusammenarbeit auf längere Sicht möglich sein wird.

VRENI MÜLLENER


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