Endlich wieder aufs Piratenschiff!

  19.09.2022 , Gesellschaft, Event, Familie

Festlich und vor allem spielerisch ging es an der Eröffnung der Erlebniswelt Alpenruhe zu. Kleine (und sogar Grosse) hatten diesen Moment seit 2018 sehnlichst erwartet.

SONJA WOLF
«Gong», und los gings! Mit dem Gongschlag machten sich die kleinen Piraten und das Destinationsmaskottchen Saani eifrig daran, das Band zu zerschneiden. Konfetti flog – und die Erlebniswelt Alpenruhe war feierlich eröffnet. «Grossartig, dass ihr heute alle das Fest mit uns feiert!», würdigte Matthias Brunner, Präsident des Stiftungsrates, die Unterstützung aus der Bevölkerung. In den letzten Jahren hätten den Bewohnern, Mitarbeitenden, aber auch dem Stiftungsrat die Kinder und Besucher sehr gefehlt. «Für die Alpenruhe ist der Spielplatz ein zentrales Element. Wir sind eine offene Institution und wollen den Austausch mit euch allen pflegen», betonte Brunner die verbindende Bedeutung des Spielplatzes. Trotz des kühlen, bewölkten Wetters hatten sich bereits am Vormittag unzählige Interessierte zur Einweihung der Erlebniswelt eingefunden. Im Laufe des Tages dürften es – alleine nach der Essensausgabe zu urteilen – weit über 1000 Besucherinnen und Besucher gewesen sein. Zusätzlich hatten die Interessierten die Möglichkeit, das neue Wohngebäude und die renovierte Werkstatt zu besichtigen, was während der Pandemie nicht möglich gewesen war.

An allen Fronten gefragt
Der Stiftungsratspräsident würdigte in seiner Ansprache nicht nur die grosse ideelle und finanzielle Unterstützung aus der Bevölkerung, sondern auch die Verdienste von Institutionsleiter Markus Kindler. «Seine Arbeitszeit hat in den letzten Jahren nicht mit Büroschluss aufgehört. Er hat den Betrieb geleitet und nebenher eine Baustelle gehabt, und einen riesigen Umzug gemanagt – er war an allen Fronten gefragt!»

Unterstützung läuft weiter
Und Markus Kindler selbst? Der bescheidene Institutionsleiter steht zwar nicht gerne im Vordergrund, hielt sich aber dennoch bereitwillig auch am Einweihungstag an allen Fronten bereit, machte Führungen und beantwortete gerne alle Fragen. Auch zur Geschichte des Spielplatzes: «1997gab es bereits einen kleinen Spielplatz, der im Laufe der Jahre immer grösser und beliebter wurde», berichtete er auf Anfrage von den Anfängen. 2018 musste er abgerissen werden, weil das Wohnheim an die Stelle gebaut wurde. «Aber es war klar, dass er wieder aufgebaut werden musste – es gab ein grosses Interesse in der Bevölkerung dafür.» An der Gstaader Messe 2019 fand sogar ein Zeichenwettbewerb statt, um Ideen aus der Bevölkerung zu berücksichtigen. Allerdings habe der Spielplatz im Vergleich zum Wohnheim und der Werkstatt nicht die erste Priorität gehabt. Im November 2020 wurden erste Offerten eingeholt, im November 2021 fing das Fundraising an. Viele Firmen und Privatleute aus dem Saanenland haben das Projekt unterstützt, doch «im Moment fehlen noch rund 100’000 Franken», informierte der Institutionsleiter. Das Ziel sei, den ganzen Betrag durch Fundraising zu finanzieren.

Ein komplett gekapertes Piratenschiff
Die Kinder jedenfalls genossen den Tag in vollen Zügen. Viele mottogetreu in Piratenkostümen, kletterten sie auf «ihrem» Piratenschiff herum, welches bereits auf dem ehemaligen Spielplatz die Hauptattraktion gewesen war. Sie stauten und bauten bei den Wasserspielen, experimentierten an der Riesenkugelbahn oder drehten mit Saani zusammen eine Runde auf der Mini-Eisenbahn. Ihren Gesichtern nach zu urteilen war das sicherlich nicht ihr letzter Besuch in der Erlebniswelt der Alpenruhe.

Weitere Fotos: anzeiger.be/Alpenruhe-Erlebniswelt-2022

Video: tinyurl.com/y6fsh749


WAS GIBTS ZU SEHEN IN DER ERLEBNISWELT?

Die Erlebniswelt der Alpenruhe soll Begegnungen zwischen Jung und Alt, Gästen und Einheimischen sowie zwischen Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen ermöglichen. Dabei wurde sowohl Bewährtes – wie das Piratenschiff – beibehalten als auch Neues konzipiert.
Die Bereiche im Einzelnen:
– Der Spielplatz als zentraler Bereich beinhaltet diverse Spielelemente. Hauptattraktion ist das Piratenschiff zum Klettern und Spielen. Daneben gibt es ein Hüpfkissen, eine Riesenkugelbahn, eine Kindereisenbahn, einen Wasserbereich zum Stauen und Bauen, wie auch Spielhäuser, Schaukeln, ein Karussell und einen Sandbereich
– Im Streichelzoo können Besucher und Besucherinnen Zwergziegen, Minischweine, Kaninchen, einen Pfau, Lamas, Zwergesel und weitere Tiere beobachten und auch streicheln. Da im Moment rund um den Streichelzoo noch gebaut wird, wird ein Teil der Tiere erst im Frühling 2023 im kleinen Zoo sein.
– Im Erlebnisgarten werden von den beeinträchtigten Menschen Gemüse und Kräuter für den Eigenbedarf und den Weiterverkauf angepflanzt und geerntet. Gleichzeitig ist ein Teil des Gartens für Besuchende konzipiert, die so die Möglichkeit haben, Kräuter mit allen Sinnen zu erleben.
– Der Verkaufsladen mit selbst gemachten Produkten und die Cafeteria sind ein weiterer Begegnungsort, wo Menschen mit und ohne Beeinträchtigung Getränke und kleine Snacks servieren.

PD/ ERLEBNISWELT ALPENRUHE


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