Erfolgreicher Start der WG Mischer

  29.10.2021 Saanen, Gesellschaft, Gemeinde, Saanenland, Soziales

Die WG Mischer hat als eines von zehn genehmigten Projekten im Rahmen von «Zukunft Saanen» im August den Betrieb aufgenommen. Der Start ist geglückt, ein erstes Fazit der Betreiber fällt positiv aus.

KEREM S. MAURER
Die Idee hinter der WG Mischer ist so einfach wie hilfreich: Laut der Vereinswebsite will man auswärtigen jungen Menschen in Ausbildung eine stabile und bezahlbare Wohnsituation bieten, damit sie sich auf ihre berufliche oder schulische Ausbildung und ihre persönliche Entwicklung konzentrieren können. Die Wohngemeinschaft soll auch auswärtigen Gymnasiasten und ehemaligen Flüchtlingen in Ausbildung ein Zuhause bieten. Dieses Projekt war eines von zehn, das im Rahmen von «Zukunft Saanen – zämä für ünsi Gmein» erarbeitet worden ist und für seine Umsetzung grünes Licht bekommen hat. Hinter der WG Mischer – untergebracht im ehemaligen Wohnheim im Rübeldorf, das während der letzten zwei Jahre Personalzimmer für die Hotellerie bot – steht der gleichnamige Verein. Im Vorstand vertreten sind der Gewerbeverein, der Hotelierverein, Jeunesse Saanenland, Asyl Berner Oberland sowie die Gemeinde Saanen (noch bis Ende Jahr vertreten durch Beatrice Baeriswyl). Präsident ist Christoph Däpp, Schulleiter der Abteilung Gstaad des Gymnasiums Interlaken.

Gelungener Start
Die WG Mischer bietet Platz für maximal 15 Personen. Um das Haus nicht von Beginn weg voll auszulasten und um allmählich Erfahrungen zu sammeln, strebten die Betreiber einen Start mit maximal sechs Jugendlichen an. «Am 30. Juli fand das erste Eintrittsgespräch inklusive Unterzeichnung des ersten Vertrages statt. Einen Tag später bezog die erste Bewohnerin ihr WGzimmer», berichtet Christoph Däpp auf Anfrage. Somit konnte nach einer «kurzen Umbauphase mit der Instandstellung des Nötigsten» und einem «intensiven Schlussspurt» der Betrieb per August planmässig aufgenommen werden. Derzeit wohnen eine junge Frau und drei junge Männer in geschlechtsgetrennten Wohneinheiten und in den gemeinsam genutzten Räumlichkeiten wie Küche, Essraum und Wohnzimmer in der WG Mischer zusammen.

Gefundene Begleitung
Per Anfang Oktober konnte mit der in Zweisimmen wohnhaften Beate Mück eine Fachmitarbeiterin für die Begleitung der Mitbewohnenden engagiert werden. Sie habe «einen passenden Abschluss in sozialer Arbeit» und besuche die WG ein- bis zweimal pro Woche, um zusammen mit dem Vereinsvorstand und den Bewohnenden das Nötigste zu erarbeiten, damit das Leben für alle Beteiligten gut gelinge, erklärt Christoph Däpp. Denn während sich die Bewohnenden in einer herkömmlichen WG gegenseitig aussuchen, werden sie im Mischer bunt zusammengewürfelt. «Es macht Freude, mitanzusehen, wie das Miteinander der unterschiedlichen WG-Bewohnenden langsam, aber stetig zu funktionieren beginnt», so Däpp. Damit sei der Aufbau der Mischer-Wohnkultur gut gestartet.

Es gebe bereits weitere Interessenten – darunter Lernende und Gymeler –, die gerne in die WG einziehen würden, weiss Däpp. Erfreulich sei auch, dass am 21. September eine Gruppe von Asyl Berner Oberland die Lehrstellenbörse des lokalen Gewerbes in Gstaad und anschliessend die WG Mischer besucht habe. Sogar lokale Arbeitgeber würden auswärtige Lernende an die WG verweisen. «Dies zeigt uns, dass die WG positiv wahrgenommen wird und wir sind zuversichtlich, dass wir das Haus Jahr für Jahr mehr auslasten können», zeigt sich Däpp optimistisch.

Gesicherte Finanzierung
Während der Vorbereitungszeit durfte das Projekt einerseits auf die finanzielle Unterstützung der Gemeinde Saanen zählen und andererseits für die Einrichtung auf einen Beitrag der Mobiliar-Versicherung. «Auch die Mieten der Bewohnenden tragen zum finanziellen Gelingen bei. Wobei wir der Gemeinde Saanen, der das Haus gehört, während der dreijährigen Pilotphase Mieten nur aufgrund der Belegung entrichten müssen», erklärt der Vereinspräsident. Was die Anzahl der Mitglieder beim Verein WG Mischer angehe, habe man noch «Luft nach oben», räumt er ein, betont aber, dass das «WG-tauglich-Machen» des Hauses bislang oberste Priorität gehabt habe. «Nächsten Monat gibt es mit einer lokalen Malerfirma ein gemeinsames Malprojekt. Dann kommt der nächste Schritt mit der Mitgliederaktivierung.» Wer den Verein WG Mischer als Mitglied oder mit einer Spende unterstützen wolle, dürfe sich gerne bei ihm, Christoph Däpp, melden.

 


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