Zuversichtlich trotz grosser Herausforderungen
18.08.2022 , Kanton, Volkswirtschaft, Tourismus, DestinationDie Berner Bergbahnen blicken trotz grosser Herausforderungen optimistisch in die Zukunft. Grund für diesen Optimismus sind die guten Zahlen des Winters sowie die bisher erfreulich verlaufene Sommersaison. Am Mittwoch trafen sich die Mitglieder zur Delegiertenversammlung auf dem Eggli in Gstaad.
Wie bereits im Vorjahr verzeichneten die Mitglieder der Berner Bergbahnen auch im Sommer 2019 eine überdurchschnittliche Zunahme an Schweizer Gästen. Aber trotzdem waren die Zahlen noch weit entfernt vom Rekordsommer 2019, wie Marco Luggen, Präsident des Regionalverbandes Berner Bergbahnen, anlässlich der Delegiertenversammlung auf dem Gstaader Eggli erklärte. Die Personentransportumsätze sowie Ersteintritte lagen bei den Berner Bergbahnen im Jahr 2021 – je nach Bahn – zwischen 21 Prozent und 50 Prozent tiefer als im Vergleichsjahr 2019.
Gute Wintersaison 2021/22
Die Seilbahnbranche verzeichnete auch eine gute Wintersaison 2021/22. Die Betriebe im Berner Oberland generierten im Vergleich zum Vorjahr 27 Prozent mehr Ersteintritte und 44 Prozent mehr Umsatz. Hauptgrund der sehr guten Ergebnisse waren gemäss des Verbandes die top Pisten- und Schneeverhältnisse sowie das sehr schöne Wetter in der Hauptsaisonzeit und an den Wochenenden. «Zudem konnten die Restaurants inklusive der Terrassen wieder praktisch ohne Einschränkungen betrieben werden und die Aufhebung der Maskenpflicht in Innenräumen im März 2022 gab den Gastrobetrieben einen weiteren positiven Schub.» Einzig die kleinen Skigebiete und Skilifte in den Voralpen hätten nicht im selben Umfang profitieren können.
Vielversprechende Sommersaison
Auch die Sommersaison verlief bis jetzt erfolgversprechend. Das ausgezeichnete Sommerwetter mit heissen Temperaturen lockte viele Gäste in die Berge, insbesondere in den Sommerferien sowie an den Wochenenden. «So können die Berner Bergbahnen bereits jetzt von einem sehr guten Übergangsjahr 2022 sprechen mit der Hoffnung auf eine weitere Normalisierung 2023», so Luggen.
Die Zukunft bringt grosse Herausforderungen. Nicht nur die Diesel- und Energiepreise steigen, auch scheint eine Strommangellage in absehbarer Zeit kaum vermeidbar zu sein. Eine solche gelte es unter allen Umständen zu verhindern, betonte die Verbandsspitze an einer Medienkonferenz vor der Versammlung (siehe Interview).
Fachkräftemangel
Wie viele andere Branchen hat auch die Seilbahnbranche immer mehr Mühe, Fachkräfte zu rekrutieren. An den Aus- und Weiterbildungsplätzen liegt es nicht, denn mit dem Ausbildungszentrum von Seilbahnen Schweiz in Meiringen verfügten die Berner Bergbahnen über ideale Räumlichkeiten und Platzverhältnisse für die branchenspezifischen Aus- und Weiterbildungen.
Aktiver Dialog mit dem Kanton
Da sich viele Bauvorhaben ausserhalb der Bauzonen und teilweise auch in einer schützenswerten Landschaft befinden, gestalten sich die Planungsund Bewilligungsverfahren zunehmend schwierig und aufwendiger. «Es ist eine grosse Herausforderung, die Marktbedürfnisse und letztendlich den Entwicklungsspielraum der Bergbahnen mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen in Einklang zu bringen», sagte Vizepräsident Matthias In-Albon. Die Berner Bergbahnen pflegten daher einen positiven Dialog mit den kantonalen Entscheidungsträgern und Fachstellen, um alle Interessen zu kennen, aktiv Lösungsvorschläge einzubringen und einen gemeinsamen Nenner zu finden.
ANITA MOSER/PD
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