Willkommen im Neubau

  15.08.2022 , Business, Saanenland, Wirtschaft, Zweisimmen, Obersimmental

Die Raiffeisenbank Obersimmental-Saanenland hat nach anderthalb Jahren Bauzeit in Zweisimmen ein neues Daheim bekommen. Im Neubau dominieren Holz, klare Formen und viel Raum. Davon überzeugten sich am Tag der offenen Tür am vergangenen Samstag zahlreiche Besuchende.

JENNY STERCHI
Im grossen Eingangsbereich der Raiffeisenbank Obersimmental-Saanenland stehen neben den heute gängigen Automaten für Ein- und Auszahlungen, Bargeldbezug und anderes auch Mitarbeitende an zwei Schaltern zur Verfügung. «Mit dem gemischten Schalterkonzept aus automatisierten und persönlichen Bankgeschäften werden wir den zukünftigen Anforderungen gerecht», erklärte Michael Dänzer, stellvertretender Vorsitzender der Bankleitung.

Beinahe reibungslos
18 Monate lang wurde an dem Neubau gearbeitet. Viele Zweisimmner verfolgten den Baufortschritt, wenn sie wieder umkehren mussten, weil die Strasse doch noch gesperrt war. Und wer die Baustelle Ende Juni gesehen hat, der konnte sich nur schwer vorstellen, dass der Bankbetrieb Mitte August tatsächlich aufgenommen werden würde. «Zum Glück hatten wir keine grossen Bauverzögerungen, wie sie durch Corona an anderen Orten aufgetreten sind», freute sich Michael Dänzer. Und Kleinigkeiten, die jetzt noch nicht installiert sind, beeinträchtigen den Betrieb in seiner Funktionalität nicht.

Zeitgemässer Arbeitsplatz
Neben den Geschäftsräumen stehen im Erdgeschoss fünf Beratungszimmer zur Verfügung. Zusammen mit den Büroräumen im Obergeschoss beherbergt das Gebäude 30 Arbeitsplätze, die sich Vollzeit- und Teilzeitkräfte teilen. «Viele Mitarbeitende sind schon sehr lang dabei. Sie kennen die Kundschaft entsprechend gut. Das sorgt für ein stabiles Kundenverhältnis», betonte Michael Dänzer.

Im Neubau haben auch drei Wohnungen Platz gefunden, die vermietet werden. «Beim Mietzins haben wir den Genossenschaftsgedanken im Sinn und halten den Mietzins so tief wie möglich», so Dänzer.

Detailliebe und Nachhaltigkeit
Viel Holz wurde verbaut im neuen Gebäude der Raiffeisenbank Obersimmental-Saanenland in Zweisimmen. Neben der Holzfassade steht Holz als Baustoff auch im Inneren im Vordergrund. Die runden Ecken sämtlicher Einbauten in der Eingangshalle wirken ein bisschen Retro und sehr gelungen. Eine mächtige Wendeltreppe mitten im Raum lässt keinen Zweifel offen, wo der Weg nach oben führt. Die Leisten, die das Dunkelgrün an der Wand durchbrechen, sind nicht einfach nur Holzleisten. «Es sind liegende Rs», erklärte Dänzer – eine witzige Identifikationsform für die Raiffeisenbank. Und die hölzerne Skulptur von Urs-Peter Twellmann, einem Künstler aus dem Kanton Bern, komplettiert das holzige Interieur.

An vielen Stellen wurde nachhaltig gedacht. Der Anschluss an die Fernwärme und eine Solaranlage auf dem Dach stellen die Wärmeversorgung des Hauses sicher. «Mit dem Strom, den wir auf dem Dach produzieren, decken wir den gesamten Energiebedarf des Bankbetriebes und der Mietwohnungen», verkündete Michael Dänzer und fügte an: «Zusätzlich können wir das hier stationierte Elektroauto für das edrive- carsharing-Angebot mit dieser Energie speisen.» Bereits letzten Frühling wurde im Rahmen dieses Angebotes bei der Raiffeisenbank Gstaad ein Elektroauto in den Einsatz geschickt. «Es wird häufig genutzt», wusste Hannes Anthamatten, Mitglied der Bankleitung. «Und das freut uns sehr und spricht für die Ergänzung des Angebotes in Zweisimmen.»

Konstruktive Kundenvoten
Der Entscheid, die Geschäftsstellen in St. Stephan und Boltigen samt Bankomaten zu schliessen, sorgte für viele Rückmeldungen und Fragen bei der Kundschaft. «Die Differenzierung zwischen dem Neubau und den geplanten Geschäftsstellenschliessungen in Boltigen und St. Stephan war für eine Reihe der Kunden schwierig», berichtete Michael Dänzer auf Anfrage. Verwaltungsrat und Bankleitung habe aufgrund der vielen konstruktiven Meldungen den Entscheid gefällt, die Bankomaten in den beiden Gemeinden zu erhalten. «Auch an dieser Stelle kam wieder der Genossenschaftsgedanke zum Tragen. Der Unterhalt des automatengestützten Bargeldbezuges ist zwar kostenaufwendig. Die Kundenzufriedenheit steht jedoch an oberster Stelle und es ist uns wichtig, ein Zeichen zu setzen.» Derzeit sei man in Gesprächen mit beiden Gemeinden, um jeweils zentrale Standorte für die Bankomaten zu finden. «Wir sind dann ja nicht an die heutigen Standorte gebunden und können mit einer guten Position des Automaten auch einen Mehrwert für verschiedene Dorfinfrastrukturen schaffen.»

Die Schliessungen der Filialen hingegen seien keinesfalls Opfer der Investitionen in den Neubau. «Auch wenn wir weiter im alten Gebäude in Zweisimmen geblieben wären, hätte es diesen Entscheid gegeben», betonte Michael Dänzer und präzisierte: «Das Verhalten der Bankkundinnen und Bankkunden im Umgang mit Bargeld hat sich in den letzten Jahren wesentlich verändert. Der zunehmende Einsatz bargeldloser Zahlungsmittel hat zu stetig abnehmenden Schalterfrequenzen sowie rückläufigen Bancomatbezügen geführt. Hinzu kam die Tatsache, dass schlichtweg das Personal fehlt.»


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