Verhaltener Herbstanfang bei den Bergbahnen
18.10.2022 TourismusDer Zuwachs bei den Frequenzen und beim Umsatz im Vergleich zum Vorjahr ging bei den Bergbahnen im Monat September etwas zurück, wie Seilbahnen Schweiz mitteilt. Die Branche hat dennoch rund 30 Prozent mehr Umsatz und rund 20 Prozent mehr Ersteintritte erzielt. Die Bergbahnen Destination Gstaad AG (BDG) hingegen verzeichnet im September einen Rückgang der Frequenzen gegenüber dem Vorjahr.
Der September startete noch sommerlich, kühlte Mitte Monat ab und endete im Norden verregnet. Die im August registrierten Steigerungen von rund 40 Prozent beim Umsatz beziehungsweise 30 Prozent bei den Ersteintritten haben sich bei den Bergbahnen um zehn Prozentpunkte reduziert, wenn man den September mit einbezieht, wie Seilbahnen Schweiz in einer Mitteilung schreibt. Die Monate August und September waren letztes Jahr nach einem garstigen Saisonstart mild und warm und lockten viele Touristen in die Berge. 2022 startete der Sommer sehr sonnig und warm, im Laufe des Septembers kühlten die Temperaturen ab bis zu Schneefall in den höheren Lagen.
Das Ende des Septembers war nördlich der Alpen verregnet. Die meteorologischen Sachverhalte schlagen sich in den Umsätzen und in den Frequenzen nieder: «Trotzdem verbleiben eine Umsatzsteigerung von 30 Prozent und ein Zuwachs bei den Ersteintritten von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr», so der Verband.
Berner Oberland sticht heraus
Die Zentralschweiz und das Berner Oberland würden im Vorjahresvergleich weiterhin hervorstechen, und auch die Waadtländer und Freiburger Alpen und die Ostschweiz hätten bisher deutlich besser abgeschnitten als im Sommer 2021, schreibt Seilbahnen Schweiz. Das Wallis liege bei den Ersteintritten leicht über der Vergleichsperiode, Graubünden leicht darunter und das Tessin sei noch rund zehn Prozent unter dem sehr guten Sommer 2021. Im Vormonat lag das Tessin noch stärker im Minus, was darauf hindeutet, dass viele Gäste an den verregneten Wochenenden auf der Alpennordseite Ende September das Tessin und seine Berge aufsuchten.
Gstaad ist guten Mutes
Und wie verläuft der Herbst bei der Bergbahnen Destination Gstaad AG (BDG)? Mit dem sonnigen und warmen August verzeichnete die BDG rund 28’000 Ersteintritte, wie Sandro Karlen, Leiter Finanzen und Administration, auf Anfrage mitteilt. Dies entspricht einem Plus von sechs Prozent und 1500 Ersteintritten. «Der September kühlte Mitte Monat ab und endete verregnet, zudem liess der garstiger Saisonstart im Vorjahr noch ein gewisses Nachholbedürfnis offen», so Karlen. 2021 habe das warme und milde Wetter erst im August sowie September vermehrt in die Berge gelockt. Die Ersteintritte vom September 2022 würden daher deutlich hinter dem Vorjahr liegen, dies mit einem Minus von 4900 Ersteintritten und minus 29 Prozent. «Erfreulicherweise befinden wir uns bei den Ersteintritten über die ganze Sommersaison auf Vorjahresniveau, obwohl die ‹Coronahemmschwelle› für Auslandreisen nun fast vollumfänglich weggefallen ist», schreibt Karlen. Die Schulferien – verbunden mit dem einen oder anderen schönen Herbsttag – brächten noch gut frequentierte Tage im Oktober. «Nun freuen wir uns über die Wetteraussichten und den Saisonabschluss auf dem Eggli.»
Vergleich mit dem Fünfjahresdurchschnitt
Die Veränderung gegenüber dem gesamtschweizerischen Fünfjahresdurchschnitt beträgt zwölf Prozent bei den Umsätzen und fünf Prozent bei den Ersteintritten, wie Seilbahnen Schweiz resümiert. Die Waadtländer und Freiburger Alpen seien weiterhin zuoberst auf dem Regionenpodest. Im Vergleich mit dem Fünfjahresschnitt gehöre aber auch das Tessin zu den Gewinnern.
PD/JOCELYNE PAGE