«Seine Desserts sind unglaublich cool!»
11.11.2022 RegionGault-Millau zeichnet zwei Gastronomen in unserer Region aus: Othmane Khoris vom The Alpina Gstaad ist Patissier des Jahres, und Benoît Carcenat vom Hôtel Valrose in Rougemont ist Koch des Jahres.
KEREM S. MAURER
Am letzten Montag trafen sich Schweizer Spitzengastronomen zusammen mit geladenen Gästen und Vertretern der Presse zu einem ausgelassenen Stelldichein im Hôtel Restaurant Valrose in Rougemont. Grund dafür war die Vernissage des Gault-Millau Guide Schweiz, des «wichtigsten Gourmetführers des Landes», wie es in der entsprechenden Medienmitteilung unbescheiden heisst. 870 Restaurants sind im Guide gelistet. So viele wie noch nie – und das ein Jahr nach Corona. «Die Gault-Millau-Szene ist widerstandsfähiger als erwartet», stellt Gault-Millau-Chefredaktor Urs Heller fest, der mit Humor und Anekdoten den Anlass kommentierte.
Auszeichnung für The Alpina Gstaad
Es ist noch keine vier Monate her, seit die «Bilanz» den Chefconcierge des The Alpina Gstaad, Benjamin Blatter, zum Concierge des Jahres gekürt hat (wir haben berichtet), und schon wird ein weiterer Mitarbeiter des Hotels ausgezeichnet: Patissier Othmane Khoris ist Gault-Millau-Patissier des Jahres. «Er hat mich etwas schockiert. Er schmeisst ganze Grapefruits ins Feuer und beginnt dann langsam mit der Arbeit», berichtet Urs Keller bei der Preisübergabe und ergänzt: «Meiner Meinung nach hat sich im Patisseriebereich in den letzten Jahren sehr viel getan.» Es sei eine junge Generation an Patissiers herangewachsen, die sich gegenseitig zu Höchstleistungen antrieben. «Die Desserts, die Othmane Khoris bringt, sind einfach unglaublich cool!»
Nach fünf Jahren wieder ein Romand
Zum letzten Mal wurde vor fünf Jahren ein Westschweizer Küchenchef als Gault-Millau-Koch des Jahres ausgezeichnet. Damals war es Franck Giovanni aus dem «Hôtel de Ville» in Crissier VD. Und auch der neue Koch des Jahres, Benoît Carcenat, stammt von dort und habe «die harte Crissier-Schule durchgemacht», wie es im Editorial des neuen Gault-Millau-Guide Schweiz heisst. Der fröhliche M.O.F (Un des Meilleures Ouvriers de France) – damit ist Benoît Carcenat gemeint – gehe seinen eigenen Weg und dieser habe ihn nach Rougemont geführt. Doch Carcenat serviere im Hôtel Restaurant Valrose «keine Crissier-Kopie», sondern er mache sein eigenes Ding. Und das gefällt offenbar den Gault-Millau-Kritikern, denn sie haben den frischgebackenen Koch des Jahres mit 18 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnet.
ALLE GAULT-MILLAU-PUNKTE-RESTAURANTS DER REGION
(Alphabetisch nach Ortschaft)
Im Kanton Bern hat einzig Martin Göschel, The Alpina Gstaad, Sommet, 18 Punkte.
Feutersoey: Restaurant Rössli, Simon Richard, 14 Punkte;
Gstaad: The Alpina Gstaad, Sommet, Martin Göschel, 18 Punkte; Le Grand Bellevue, Leonard's, Francesco De Bartolomeis, 16 Punkte; Hotel Bernerhof, Blun-Chi, Kah Hing Loke, 14 Punkte; Hotel Bernerhof, Esprit Ravet, Marcel Reist, 15 Punkte; Hotel Bernerhof La Gare, Marcel Reist, 13 Punkte; Hotel Le Grand Chalet, La Bagatelle, Steve Willié, 16 Punkte; Hotel Gstaaderhof, Müli, Elvedin Odobasic, 14 Punkte; Hotel Palace, Le Grill, Franz W. Faeh, 15 Punkte; Rialto, Manuel Stadelmann, 14 Punkte.
Lauenen: Hotel Alpenland, Silvio Wieland, 13 Punkte.
Lenk: Lenkerhof Gourmet Spa Resort, Oh de Vie, Stefan Lünse, George Tanos, 14 Punkte; Lenkerhof Gourmet Spa Resort, Spettaccolo, Stefan Lünse, 17 Punkte;
Rossinière: Les Jardins de la Tour, Patrick Gazeau, 16 Punkte;
Rougemont: Le Cerf, Michaël Burri, 12 Punkte; Hôtel de Rougemont, Le Roc, Frédéric Boucault, 15 Punkte; Hôtel Restaurant Valrose, La Table Valrose, Benoît Carcenat, 18 Punkte.
Saanen: 16 Art Bar Restaurant, Nik Buchs, 14 Punkte; Huus Hotel, La Vue, Giuseppe Colella, 13 Punkte; Restaurant Sonnenhof, Erich Baumer, 16 Punkte;
Saanenmöser: Romantik Hotel Hornberg, Michael Rindlisbacher, 13 Punkte.
Schönried: Boutique-Hotel Alpenrose, Azalée, Michel von Siebenthal, 15 Punkte.
QUELLE: GAULT-MILLAU
WEITERE AUSZEICHNUNGEN
Aufsteiger des Jahres
Marco Campanella vom «Eden Roc», Ascona, 18 Punkte. Dominik Hartmann vom «Magdalena», Reichenbach SZ, 17 Punkte (erster 100 prozentiger Vegikoch). Silvia Manser von der «Truube», Gais AR mit neu 17 Punkten. Philippe Deslarzes vom «Njørden», Aubonne VD mit 16 Punkten. Tobias Funke von der «Fernsicht», Heiden AR kriegt den 18. Punkt. Silvio Germann vom «Mammertsberg», Freidorf TG verteidigt seine 18 Punkte, die er schon in Bad Ragaz hatte. Neu mit 17 Punkten gelistet sind: Lukas Kiener, Burgdorf BE; Antoine Gonnet, Brent VD; Niklas Oberhofer, Flims GR; Romain Paillereau, Fribourg; Manuel Steigmeier, Künten-Sulz AG; Dominik Sato, Thun BE; Daniel Zeindlhofer, Zürich; Antonio Colaianni, Zürich; Kenichi Arimura, Zürich.
Sommelier des Jahres ist Peter Zimmermann vom «Zermatterhof», Zermatt VS.
Gastgeber des Jahres sind Claudio Recchia und Gabriele Speziale von der «Villa Principe Leopoldo», Lugano TI.
Hotel des Jahres ist das «Beau-Rivage Palace», Lausanne VD.
POP des Jahres ist die trendige «Bar Lupo», Zürich.
Entdeckungen des Jahres sind Michael Schuler vom «Alex Lake Zürich», Thalwil ZH; Gilles Varone führt in Savièse VS ein kleines Restaurant, das seinen Namen trägt.
Le Club des 19 zählt nur noch sechs Chefs: Andreas Caminada, Fürstenau GR; Tanja Grandits, Basel; Peter Knogl, Basel; Heiko Nieder, Zürich; Frank Giovanni, Crissier VD; Philippe Cevrier, Satigny GE.
Der Dienstälteste, Bernard Ravet, ist im Ruhestand.
QUELLE: GAULT-MILLAU