Frischer Wind und neuer Auftritt

  11.07.2024 Kultur

Das Gstaad New Year Music Festival tritt die kommende Ausgabe mit neuem Logo und neuer administrativer Leitung an. Die Verantwortlichen wollen einiges ändern.

KEREM S. MAURER
Sein Name ist Çetin Köksal und er ist kein Unbekannter: Köksal leitet seit Januar 2021 als Präsident des Vereins Menuhin Center/Freunde der IMMA die Geschicke des Menuhin Centers in Saanen und amtet neu auch als administrativer Leiter des Gstaad New Year Music Festivals. Prinzessin Caroline Murat, die künstlerische Leiterin und Gründerin des Festivals, hat ihn in dieses Amt berufen. «Wir sind sehr glücklich, dass Çetin Köksal diese Aufgabe übernimmt. Er leistet schon im Zusammenhang mit den verschiedenen Aktivitäten des Menuhin Centers gute Arbeit und wir sind überzeugt, dass er für unser Festival eine Bereicherung darstellt», sagt sie gegenüber dieser Zeitung. Köksal freut sich auf die neue Herausforderung. «Es erfüllt mich mit Stolz, dass ich an diesem Festival mitwirken darf. Wir suchen echte Qualität und bringen sie nach Gstaad», sagt er.

Verankerung als Topevent
Eine Aufgabe sei, das Festival in der Region als Topevent zu verankern, erklärt Çetin Köksal. «Den entsprechenden Antrag haben wir bei der Gemeinde eingereicht», sagt er und ergänzt, dass das Gstaad New Year Music Festival qualitativ sehr gut mit dem Gstaad Menuhin Festival und den Sommets Musicaux de Gstaad mithalten könne. Die Position des administrativen Leiters sei nicht zuletzt deshalb entstanden, weil das Festival seit der Gründung stetig gewachsen sei. Ebenso gehöre die Suche nach weiteren Sponsoren in sein Aufgabengebiet, und er soll die Abläufe optimieren. Caroline Murat sagt es so: «Er soll kleine Fehler, die sich im Lauf der Zeit in der Administration eingeschlichen haben, wieder korrigieren.»

Verbesserung der Billetterie
Ein weiterer wichtiger Punkt in Köksals «Pflichtenheft» stellt die Billetterie dar. «Wir werden durch die Nummerierung von Billetten und Plätzen die Ordnung in den Konzertsälen verbessern», stellt er in Aussicht und verspricht, dass die mehrheitlich gesangsorientierte Ausrichtung des Festivals beibehalten werde. «Das unterscheidet uns von den anderen», betont der administrative Leiter. Caroline Murat spricht noch einen weiteren Punkt an: «Es gibt zu wenig junge Zuschauende, das muss unbedingt geändert werden. Wir arbeiten stetig daran, unsere Serie ‹Jeunes Talents›, welche die Jugend fördert, frisch und attraktiv zu halten.» Auch Çetin Köksal will sich für die Jugendförderung einsetzen und äussert den Gedanken, die rund sechs Konzerte junger Talente im Rahmen des Festivals künftig für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahre gratis zugänglich zu machen. Seiner Ansicht nach wird die musikalische Ausbildung in der Schweiz vernachlässigt. «Musik ist Kunst und kein Konsumgut!», betont er. Schliesslich erweitere Musik den Horizont und wirke mehrdimensional: nämlich emotional, auf der intellektuellen Ebene und sie sei gut für das psychische Gleichgewicht. «Wenn man deklariert, Musik habe keine wichtige Bedeutung, bewegt man sich in Richtung Barbarei!», hält er fest.

Neuer Scherenschnitt im Logo
Auch das Erscheinungsbild des Gstaad New Year Music Festivals wird aufgefrischt. Augenfällig dabei ist der neue Scherenschnitt, der den alten im Logo ersetzt. «Der neue Scherenschnitt hat im Zentrum Musikanten und wird so dem Festival gerechter», findet Köksal und Caroline Murat ergänzt: «Mit dem neuen Auftritt wollen wir die Qualität des Erscheinungsbildes erhöhen und nach 19 Jahren auch etwas frischer und moderner daherkommen.» Der Scherenschnitt verdeutliche die Nähe des Festivals zum Saanenland und stehe für hiesige Handarbeit. «Das passt gut», findet Caroline Murat, denn auch das Festival sei handgemacht.

Geschaffen hat den neuen Scherenschnitt im Zentrum des Logos Regina Martin, Inhaberin des gleichnamigen Scherenschnittateliers in Schönried. «Es war mir eine grosse Ehre, den Scherenschnitt für das Gstaad New Year Music Festival zu machen, weil Musik eine wichtige Rolle in meinem Leben spielt», sagt sie erfreut.

Man darf gespannt sein. Denn auch mit der Werbung fürs Festival soll in diesem Jahr deutlich früher gestartet werden als bislang.


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