Der 47. Schweizerische Brass Band Wettbewerb lockte am Wochenende die Blechblas- und Schlagzeugensembles aus allen Regionen der Schweiz nach Montreux. Die Brass Band Berner Oberland Junior (BBOJ) schnappte sich den Schweizermeistertitel.

JENNY STERCHI
In den Reihen der BBOJ musizieren auch die drei Schönrieder Nicola von Siebenthal, Lionel von Grünigen und Sascha Gyger.

Mit ihrem Dirigenten Joram Bots, der erst in diesem Jahr zum Orchester gestossen ist, reiste die BBOJ nach Montreux an die Schweizermeisterschaft der Brass Bands. In sechs verschiedenen Kategorien präsentierten sich eine Reihe von Schweizer Brass Bands im renommierten Auditorium Stravinski und in der legendären Miles Davis Hall in Montreux.

Die Junioren haben abgeliefert
Die 14 Formationen in der zweiten Stärkeklasse hatten sich auf den Vortrag des Pflichtstückes «Variations on: Was Lebet» vom englischen Komponisten Andrew Wainwright vorbereitet. Und die BBOJ konnte offensichtlich alles bieten, was die Jury hören wollte.

Dirigent Joram Bots, 30 Jahre alt und Lehrer für Trompete und Cornet an der Musikschule Gürbetal, hat die Leitung der BBOJ erst in diesem Jahr übernommen. In den vergangenen Ausgaben des Schweizerischen Brass Band Wettbewerbs fand sich die BBOJ immer auf den vorderen Plätzen, aber an die Spitze hatte es nie gereicht. Die Konkurrenz war stark, auch in diesem Jahr. Sascha Gyger auf der EB-Tuba, Lionel von Grünigen auf einem der drei Solo Cornets und Nicola von Siebenthal als Percussionist waren Teile des beinahe 30-köpfigen Ensembles. Mit 97 Punkten liessen sie die übrigen Brass Bands ihrer Kategorie dieses Mal hinter sich und holten den Schweizermeistertitel.

Dirigent Joram Bots legte noch nach. Er und die Brass Band Gürbetal holten sich den Schweizermeistertitel in der dritten Stärkeklasse.

Die Brass Band Berner Oberland (BBO) stellte sich der Konkurrenz in der Höchstklasse, dem höchstmöglichen Niveau an diesem Wettbewerb. Den vielversprechenden dritten Rang nach dem Pflichtstück konnte die Formation nach dem Selbstwahlstück leider nicht verteidigen. Die BBO, in der Samuel Gyger und Remo von Siebenthal, Verwandtschaft der genannten Schönrieder Musiker in der BBOJ, dabei sind, kam am Ende auf Rang 7.

Viele Engagements
Michael Bach aus Saanen amtete beim Wettbewerb für verschieden Formationen als Dirigent. Er leitete die Brass Band Bürgermusik Luzern durch ihre Auftritte in der Höchstklasse.

Anders als in den übrigen Kategorien, werden in der Höchstklasse neben dem vorgegebenen Pflichtstück auch Selbstwahlstücke präsentiert. Mit dem Pflichtstück «St. Magnus» aus der Feder von Kenneth Downie (Englisch) platzierte sich die Brass Band Bürgermusik Luzern auf dem fünften Zwischenrang. Aber Michael Bach weiss, was die Formation kann.

Bereits seit 2009 dirigiert er die Höchstklassformation Brass Band Bürgermusik Luzern. Erfolge wie der Schweizermeistertitel 2013 in Montreux, vier Siege am Swiss Open Brass Band Contest (2009, 2010, 2011 und 2017) im KKL Luzern und schliesslich der Gewinn des Europameistertitels am Europäischen Brass Band Wettbewerb 2014 sind die Früchte aus dieser Zusammenarbeit.

Mit dem Selbstwahlstück «Cataclysms» überzeugte die Brass Band Bürgermusik Luzern und holte sich in diesem Durchgang den Sieg. Am Ende resultierte in diesem Jahr Rang 2 in der Höchstklasse.

Doch Michael Bach tauchte noch ein zweites Mal an diesem Wettbewerb auf. Als Dirigent führte er das Ensemble de cuivres Euphonia in der Elite-Kategorie auf Rang 6.