Benjamin Blatter ist Concierge des Jahres
15.08.2022 Wirtschaft, Gstaad, Wirtschaft, Hotellerie / GastronomieDer The-Alpina-Chefconcierge Benjamin Blatter ist einer von elf «Bilanz»-Traumerfüllern des Jahres. Diese besondere Auszeichnung bestätigt sein Tun und lässt ihn weitere Berufsziele formulieren.
KEREM S. MAURER
Die Profis an der Front hätten mehr Aufmerksamkeit verdient, findet das Schweizer Wirtschaftsmagazin «Bilanz» und kürt neben den besten Hotels auch elf Hotelmitarbeitende und bezeichnet diese als «Traumerfüller». Einer von ihnen, nämlich der Concierge des Jahres 2022, ist Benjamin Blatter vom The Alpina Gstaad. Das Haus selbst belegt im aktuellen «Bilanz»-Hotelranking der besten Schweizer Ferienhotels den ersten Platz (wir haben berichtet). Um herauszufinden, welche guten Geister in Schweizer Hotels zu den Besten gehören, befragte die «Bilanz» 205 Experten.
Es geht nicht (nur) um Luxus
«Was für eine Freude, bei einem Hotelaufenthalt auf lauter Angestellte zu treffen, die für ihren Job richtig zu brennen scheinen, ohne dass es aufgesetzt wirkt», schreibt die «Bilanz» und meint damit auch Benjamin Blatter. Und Tim Weiland, General Manager im The Alpina Gstaad, ergänzt: «Vereinfacht gesagt sorgt das beste Hotelteam vor Ort für die zufriedensten Gäste und damit für den höchsten Profit.» Und was sagt der frischgebackene Concierge des Jahres dazu? «Unsere Gäste kommen nicht nur wegen des Luxus ins Alpina, den haben sie auch zu Hause. Sie kommen zu uns, weil wir uns um sie kümmern.»
Ganz oder gar nicht
Für den 35-jährigen Concierge, der seit der Eröffnung des The Alpina 2012 in diesem Haus tätig ist, bedeutet diese Auszeichnung besonders viel, weil sie von Leuten aus seinem Beruf – sprich von Profis und Experten, die wissen, wovon sie sprechen – verliehen wird. Und sie ist eine Würdigung dessen, was er tagtäglich macht. Was macht denn ein Concierge den ganzen Tag? «In erster Linie sind wir Dienstleister, mein Job sind die Details», erklärt er. Im The Alpina habe man den Vorteil, dass man es mehrheitlich mit Stammkunden zu tun habe. «Ich kenne die Lieblingsblumen von Madame, den Lieblingsskilehrer von Monsieur und ich weiss, wo sie am liebsten dinieren», verrät der Concierge des Jahres. Oftmals reserviere er zwei bis drei Wochen bevor die Gäste anreisen bereits einen Tisch im Wunschrestaurant, weil dort von heute auf morgen erfahrungsgemäss nichts zu machen sei. «Im Grunde übernimmt der Concierge die Arbeit des privaten Assistenten der Gäste», fasst Blatter zusammen. Dazu gehöre auch, dass er vor Ort sei, wenn das Hotel geöffnet habe, die Gäste mit Namen kenne und immer Zeit für Smalltalk habe. «Wenn ich einem Gast einen Gleitschirmflug organisiert habe, frage ich ihn später, wie es war.» Immer freundlich, immer zuvorkommend, immer lächelnd. Diesen Job mache man entweder mit Leidenschaft – oder gar nicht.
Ganz nach oben
Benjamin Blatter absolvierte in Frankreich die Hotelfachschule, arbeitete danach saisonweise in verschiedenen Häusern in ganz Europa und landete schliesslich im The Alpina, wo er auch nur eine Saison bleiben wollte. «Aus einer Saison wurden zehn Jahre. Der Liebe wegen bin ich in Gstaad geblieben», sagt er lachend. Und wovon träumt der Concierge des Jahres 2022? Was will er in seinem Beruf noch erreichen? Benjamin Blatter schaut sich im Hotel um, dann lacht er wieder und sagt bestimmt: «Hoteldirektor im The Alpina – doch, das wäre mein Ziel.»