Steigende Temperaturen und schwindender Schnee: Die BDG stellt sich den neuen Herausforderungen und Zweisimmen will Raum für neue Hotels bieten. Der Seilbahningenieur Patrick Chabloz komplettiert nach dem Abgang von Ernest von Siebenthal den Verwaltungsrat.

KEREM S. MAURER
120 Stimmberechtigte, die insgesamt 90,75 Prozent der Aktien vertraten, eröffneten die 21. Generalversammlung der Bergbahnen Destination Gstaad AG (BDG) am Samstag in Zweisimmen mit einer Gedenkminute an den kürzlich verstorbenen Heinz Brand, der die Geschicke des Unternehmens während sieben Jahren als Verwaltungsratspräsident bis 2022 geprägt hatte. «Mit viel Engagement und Herzblut machte Heinz Brand das Unternehmen zu dem, was es heute ist», würdigte BDG-Verwaltungsratspräsident Jan Brand seinen Vorgänger.

Zweites Minus in Folge
«Laut Klimabulletin von Meteo Schweiz erlebten wir den mildesten Winter seit Messbeginn, einschliesslich des fünftwärmsten Dezembers und einen Wärmerekord im Februar», schreibt Jan Brand im aktuellen Bericht des Präsidenten. Dies führte mit einem Verlust von 594’000 Franken erneut zu einem unbefriedigenden Jahresergebnis. Dem zweiten in Folge (Vorjahr –432’000 Franken). Ebenso sanken die Ersteintritte von 521’000 im Vorjahr auf 498’000. «Schneesicherheit ist das Rückgrat des Wintertourismus, doch um diese weiterhin zu garantieren, braucht es Investitionen in diese», sagte Jan Brand, und Matthias In-Albon bekräftigte: «Die volkswirtschaftliche Wertschöpfung im Winter ist nach wie vor riesig, nichtsdestotrotz müssen wir uns diversifizieren, ohne den Winter zu vernachlässigen, und damit neue Wege suchen.» In diesem Zusammenhang erläuterte Matthias In-Albon den Stand der aktuellen Projekte und warf einen Blick in die Zukunft (siehe dazu «Anzeiger von Saanen», Nr. 61 vom 2. August).

Die statutarischen Geschäfte wurden von der Versammlung ohne Gegenstimme aber jeweils mit einer Enthaltung durchgewunken.

Patrick Chabloz neu im Verwaltungsrat
Anstelle von Ernest von Siebenthal, der aus dem Verwaltungsrat der BDG ausschied, wurde Patrick Chabloz aus Château-d’Oex einstimmig gewählt. Chabloz arbeitet als Seilbahningenieur bei der Firma Frey AG in Stans. Er sagte in seiner kurzen Ansprache, er sei seit seiner Kindheit von Seilbahnen und Bergen fasziniert und habe während des Studiums in Rougemont als Skilehrer gearbeitet. Als «echtes Produkt aus dem Pays-d’Enhaut» fühle er sich der Region sehr verbunden. Jan Brand freute sich, man habe mit Patrick Chabloz «ä Seilbähndler mit Lyb u Seel» gefunden.

Daneben wurde Jan Brand als Präsident des Verwaltungsrates und alle übrigen Verwaltungsrätinnen und -räte für ein weiteres Jahr wiedergewählt.

Zweisimmen will mehr Platz für Gäste bieten
Im Rahmen der Grussbotschaft der Gemeinde sagte der Saaner Gemeinderat Nathanael Perreten, man habe auf den Pisten in Gstaad noch Platz, um sich frei zu bewegen und müsse nicht anstehen. Mit einem Augenzwinkern in Richtung Marketingabteilung von Gstaad Saanenland Tourismus (GST) meinte er, dies sei zwar schön, zeige aber, dass es noch Platz für Tagesgäste habe, man könne gut noch weiter Werbung machen. Anne Speiser, Zweisimmner Gemeinderätin und Grossrätin, erwähnte: «Wir haben in Zweisimmen noch Potenzial zur Ansiedlung von Hotelbetrieben, um die Bergbahnen besser auszulasten.» Wenn jemand innovative Ideen hätte, wäre Zweisimmen bereit, aktiv mitzuhelfen.