Älter werden wir ein Leben lang

  02.06.2022 Gstaad, Gesellschaft, Soziales

Was brauchen unsere Sinne, wenn wir älter werden? Diese Frage beantworteten in Gstaad Fachpersonen der Pro Senectute Kanton Bern mit vielen Anregungen, Tipps und Informationen. Eine stattliche Anzahl Besucher und Besucherinnen lernte, die vielfältigen Möglichkeiten der im Alter veränderten Sinne zu pflegen.

Auf Anregung des Seniorenrats und des Fördervereins Pro Senectute Saanenland konnten sich im Kirchgemeindehaus Gstaad rund 50 Teilnehmende bestens informieren lassen, wie unsere Sinne im Seniorenalter verändert funktionieren und was dagegen hilfreich ist. Katrin Lerch, Pflegefachfrau und Koordinatorin von «Zwäg ins Alter», Pro Senectute Kanton Bern, startete mit einem Musikstück und der Frage: «Hat die Musik Bilder ausgelöst? Farben? Gerüche? Gefühle? Erinnerungen?» Die Empfindungen der Zuhörerinnen und Zuhörer war fast spürbar. Mit Humor – und dank Mikrofon gut verständlich – führte Katrin Lerch durch alle Bereiche menschlicher Sinne und gab zu jedem Gebiet nützliche Anregungen, wie unser Geruchsinn, unser Sehvermögen, unser Tastsinn und unser Gleichgewicht mit leichten Übungen erhalten oder verbessert werden können (siehe Kasten).

Christina Wellig, Sozialberaterin von Pro Senectute Beratungsstelle Thun, stellte die vielfältigen Angebote für Menschen im Seniorenalter der fürs Saanenland zuständigen Beratungsstelle Thun vor. Mit gut gestellten Fragen weckte sie die Aufmerksamkeit: «Haben Sie sich das auch schon gefragt? Ich benötige eine neue Brille, ein Hörgerät oder eine Zahnbehandlung – wer hilft bei der Finanzierung? Wer kümmert sich um meine administrativen und finanziellen Angelegenheiten, wenn ich dies nicht mehr selber kann?» Christina Wellig stellte vor: «Pro Senectute ist die Fachstelle für Fragen rund um das Alter und Altern. Ganz unabhängig davon, ob Sie mit einer Fachperson Ihre persönlichen Anliegen besprechen, sich sportlich oder kulturell betätigen, ein Dienstleistungsangebot in Anspruch nehmen wollen oder sich freiwillig engagieren möchten – bei uns finden Sie Informationen über unsere Angebote und die notwendigen Kontaktadressen.» Die ausgestellten Flyer und Broschüren wurden denn auch rege benutzt.

Gekonnt lockte FitGym-Leiterin Erika Zumbrunnen (Saanen) die Teilnehmenden aus ihren Stühlen. Mit viel Lachen machten alle die vorgezeigten Übungen, die eine rechte Portion Konzentration erforderten, die Sinne trainierten und Hunger auf das gemütliche Zvieri machten, welches den gelungenen Anlass abrundete.
FÖRDERVEREIN PRO SENECTUTE SAANENLAND, URS BACH


WOMIT ERHALTEN UND PFLEGEN WIR UNSERE SINNE?

Geschmackssinn
• Bewusst den Geschmack wahrnehmen
• Mund und Zähne pflegen
• Langsam und nicht zu heiss essen
• Mit Gewürzen und Kräutern fantasievoll kochen

Geruchsinn
• Unterschiedliche Gerüche erraten
• Bewusst riechen
• Nasenschleimhaut pflegen (Nasendusche, Meersalzspray)

Tastsinn
• Lässt sich trainieren, wie Blinde eindrücklich beweisen
• Haut pflegen (eincremen, massieren)
• Vitaminreiche Ernährung, ausreichend trinken
• Basteln, handarbeiten, malen, musizieren, tanzen

Gleichgewicht
• Bewegung, gezieltes Training (z.B. auf einem Bein stehen)
• Ernährung mit genügend Eiweiss

Sehen
• Regelmässige Augenkontrolle und Brillenanpassung vermindern die Sturzgefahr
• Auf gute und blendfreie Beleuchtung achten
• Sonnenbrille tragen, auf vitaminund mineralstoffreiche Ernährung achten

Hören
• Ohrmuschel massieren, fördert die Durchblutung
• Frühzeitig sich fragen: Verstehe ich noch oder rate ich schon?
• Frühzeitige Hörgeräteanpassung ergeben grosse Chancen, eine gute
Hörqualität zu erhalten

Für alle Sinne
Medizinische Vorsorge durch Kontrolle:
• Blutdruck und Zähne alle Jahre
• Cholesterin alle fünf Jahre
• Augendruck und Blutzucker alle drei Jahre

 


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