Vertretbarer Verlust dank Härtefallentschädigungen

  01.02.2022 Sport, Gstaad, Business, Volkswirtschaft, Gewerbe, Saanenland

Die Sportzentrum Gstaad AG schliesst das vergangene Geschäftsjahr mit einem Jahresverlust von knapp 6500 Franken ab. Ein grösseres Loch in der Kasse haben Härtefallhilfen von Bund und Kanton verhindert. Für die zurückgetretene Susanne Staub hat die Generalversammlung Bruno Sumi in den Verwaltungsrat gewählt.

ANITA MOSER
«Im Rückblick gesehen, haben wir die Herausforderung ‹Betrieb mit dem Coronavirus› mit viel Arbeitsaufwand überstanden», beginnt Ruedi Kunz, Geschäftsführer der Sportzentrum Gstaad AG, seinen Jahresbericht. Das vergangene Geschäftsjahr – 1. Oktober 2020 bis 30. September 2021 – war stark geprägt durch das Coronavirus, von nicht planbaren Öffnungszeiten, dem Lockdown und Kurzarbeit. «Trotz geforderter Kurzarbeit mussten die Anlagen gewartet und betriebsbereit gestellt werden, damit eine Wiedereröffnung sofort möglich war», so Kunz.

Eine Million weniger Umsatz
Aufgrund der ausserordentlichen Situation resultierte über den ganzen Betrieb gesehen ein Umsatzverlust von rund einer Million Franken gegenüber dem Geschäftsjahr 2019/20. Der Verlust konnte aber dank der Härtefallentschädigung von rund 580’000 Franken vom Kanton Bern sowie von rund 450’000 Franken Kurzarbeitsentschädigung. aufgefangen werden. Und so schloss die Jahresrechnung 2020/21 mit einem, wie Ruedi Kunz sagt, vertretbaren Jahresverlust von Fr. 6447.58 ab.

Alle Kostenstellen betroffen
Besonders hart getroffen wurde die Kostenstelle Curling. «Den grössten Aufwand hatten wir im Oktober. Nebst dem grösseren Kühl- und Energieaufwand beim Aufbau des Eises ist es primär der enorme Personalaufwand, der ins Geld geht», erklärt Kunz. Kurz nachdem das Eis spielbereit war, kam der Lockdown. Als dann Mitte Januar feststand, dass bis Ende Februar 2021 keine Chance auf eine Wiedereröffnung besteht, hat man die Kälteanlagen wieder ausgeschaltet und das Eis abgetaut.

«Bei jeder vom BAG oder vom Kanton Bern auferlegten Massnahme haben wir überlegt, wie wir die Aufwände möglichst tief halten und Geld einsparen können», erklärt Kunz. Man habe jeweils alle Möglichkeiten und Massnahmen wie Kurzarbeit usw. ausgeschöpft.

Auf der Eisbahn in Gstaad hatten nur Jugendliche unter 16 Jahren Zutritt. Dadurch verzeichnete man zwar weniger Einritte, unter dem Strich überwog aber das Positive. «Da im Saanenland die Turnhallen für die Schulen geschlossen waren, hatten wir erfreulicherweise sehr viele Schulklassen aus dem ganzen Saanenland auf der Eisbahn. Bei uns konnten sich die Schüler austoben. Schon aus diesem Grund hat es sich gelohnt, die Eisbahn offen zu lassen. So konnten wir den vielen Kindern der Schulen etwas Positives bieten», so das Fazit von Geschäftsführer Ruedi Kunz. Aus dem öffentlichen Eislauf verzeichnete man im vergangenen Geschäftsjahr Einnahmen von Fr. 27’398.– und damit bloss einen Bruchteil des Vorjahres (Fr. 106’581.–).

Die Sommerevents konnten – wenn auch mit Einschränkungen und Auflagen – durchgeführt werden. Davon profitierte u.a. die Sport Lodge, die über Wochen vollständig belegt war. Die Einnahmen beliefen sich auf knapp Fr. 198’000.– (Fr. 55’732.–).

Wegen der längeren Schliessung des Hallenbades, Wellness und Groupfitness resultierte bei dieser Kostenstelle ein Verlust von knapp Fr. 182’000.–. Trotz Teilschliessung verbuchte die Kostenstelle Tennishalle mit Einnahmen von Fr. 98’261.– hingegen einen schönen Erfolg.

Nasser Sommer sorgt für Umsatzeinbusse im Freibad
Der Umsatz im Freibad belief sich im Geschäftsjahr auf Fr. 90’891.–. Die Umsatzeinbusse von Fr. 21’785.– gegenüber dem Vorjahr ist aber nicht nur auf Corona, sondern primär auf den nassen Sommer 2021 zurückzuführen. Im Gegenzug verzeichnete man aufgrund der vielen Regentage aber auch weniger Personalaufwand (–Fr. 24’685.–).

Bruno Sumi neu im Verwaltungsrat
Nach vielen Jahren im Verwaltungsrat hat Susanne Staub auf Ende des Geschäftsjahres demissioniert. Die Gstaader Unternehmerin hat sich u.a. massgeblich für den Umbau und die Sanierung des Sportzentrums eingesetzt und war auch Mitglied der entsprechenden Baukommission. Als Nachfolger von Susanne Staub wählte die Generalversammlung Bruno Sumi (Gstaad) in den Verwaltungsrat.

Die Generalversammlung fand auch in diesem Jahr aufgrund der Coronamassnahmen online statt. Sämtlichen Traktanden wurde mit grossem Mehr ohne Gegenstimmen im Sinne der Anträge zugestimmt. Von den total 60’605 Aktionärsstimmen waren 54 Prozent (32’799) vertreten, knapp die Hälfte enthielt sich aber jeweils der Stimme.

www.sportzentrum-gstaad.ch


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