Der Verein MeGSS wurde aufgelöst

  07.02.2020 Region

Einstimmig hat die Mitgliederversammlung der Auflösung des Vereins MeGGS per Ende Januar zugestimmt. Nach der Gründung der GSS AG hat nach Meinung des Vorstandes der Verein MeGSS die Existenzberechtigung verloren, da es nicht sinnvoll sei, Parallelorganisationen mit ähnlichen Mitgliedern und fast deckungsgleichen Zielen aufrechtzuerhalten, so die Begründung.

Zur siebten und letzten Mitgliederversammlung des Vereins Medizinische Grundversorgung Simmental-Saanenland trafen sich am 28. Januar zweiundzwanzig Gemeindedelegierte, Vertreter von Pflegeinstitutionen und Ärzten im Spitalrestaurant Zweisimmen.

Die üblichen Traktanden wurden diskussionslos und speditiv abgewickelt, heisst es in einer Medienmitteilung. Präsident Ruedi Minnig hielt einen Rückblick auf die Jahre nach der Gründung 2013, «die von übertriebenen Erwartungen zur Sicherung der Grundversorgung und in der Folge von Enttäuschungen über die verfehlten Finanzziele im Spitalbetrieb, das Scheitern des Spitalneubauprojektes ‹3S› ohne Kostenbeteiligung des Kantons und der Projekte für ein hausärztliches Gesundheitszentrum in Saanen geprägt gewesen sind». Auf Initiative des kantonalen Gesundheitsdirektors habe dann in einem zweijährigen Prozess mit breiter Beteiligung von lokalen Behörden, Akteuren des Gesundheitswesen und der Wirtschaft viel gegenseitiges Verstehen und Vertrauen im Spannungsfeld zwischen Erwartungen und Finanzierbarkeit wachsen können. Das Resultat sei die am 15. Oktober 2019 gegründete Aktiengesellschaft Gesundheit Simme Saane (GSS AG).

MeGSS habe im Projekt GSS intensiv auf allen Projektstufen und in den Arbeitsgruppen mitgearbeitet und Beiträge geleistet, Ideen eingebracht, beraten oder vermittelt, wenn Diskussionen aus dem Ruder zu laufen drohten. «Daneben waren auch Vernehmlassungen zur Grundversorgung im Oberland generell, zur kantonalen Gesundheitsstrategie oder zur Teilrevision Spitalversorgungsgesetz abzugeben.» MeGSS habe eine Plattform für Austausch und Diskussionen zur Verfügung gestellt, ein ganz wesentliches Element für gemeinschaftliche Entscheidungen. Eine positive Meldung sei sicher, dass aus einer Arbeitsgruppe MeGSS und der Gemeinde Zweisimmen im März 2020 nun die neue Ärztepraxis der Medbase Berner Oberland eröffnet werde. Auch im Bereich Palliative Care sei nach einjähriger Vorarbeit zusammen mit dem Netzwerk Thun im Januar 2020 ein Projekt Palliative Care Simmental-Saanenland lanciert worden, um auch in unserer Region in Zukunft schwerkranken und sterbenden Menschen Zugang zu diesen wichtigen Leistungen zu ermöglichen.

MeGSS habe einige Desillusionen hinnehmen müssen. «Als Verein konnte er nur versuchen, Akteure zu Kooperationen und Verbindlichkeit zu bewegen, ohne aber entsprechende Entscheidungs- und Finanzkompetenzen zu haben. Eine Lehre daraus ist wohl, dass die neu gegründete GSS AG strukturell, personell und finanziell nun besser aufgestellt und ausgerüstet ist. »

Nach der Gründung der GSS AG verliere nach Meinung des Vorstandes MeGSS die Existenzberechtigung, da es nicht sinnvoll sei, Parallelorganisationen mit ähnlichen Mitgliedern und fast deckungsgleichen Zielen aufrechtzuerhalten. Die Versammlung hat gemäss Medienmitteilung diesen Antrag einstimmig angenommen. Der Verein MeGSS wurde somit per 31. Januar 2020 aufgelöst. Die verbleibenden Finanzmittel von rund 30’000 Franken werden der GSS AG übertragen.

Nach Worten des Dankes und des Abschieds an die Mitglieder des Vorstandes sei dem anwesenden VR-Präsidenten der GSS AG, Dr. Stephan Hill, symbolisch zur Einstimmung auf die gelegentlich etwas knorrigen, aber geerdeten Charakterzüge der Einheimischen ein Büchlein mit Kurzgeschichten eines lokalen Autors überreicht worden, verbunden mit Wünschen für gutes Wirken und Gelingen.

PD/ANITA MOSER

Jahresbericht und Protokoll sind öffentlich einsehbar auf der Webseite www.megss.ch.


Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote