Inferno: «Es ist wie ein Virus»
25.08.2017 SportVergangenes Wochenende fand in Thun der bereits 20. Inferno-Triathlon statt. Mit am Start waren u.a. auch Christian Scheuner, Urs Kunz, Stefanie Herrmann und Ursina Meienberg aus dem Saanenland.
PATRIZIA MESSMER
Der Name des Inferno-Triathlons ist keine leere Versprechung. Der Triathlon, der von Thun hinauf auf das Schilthorn führt, ist mit seinen 155 zu bewältigenden Kilometern und 5500 Höhenmetern wohl tatsächlich einer der härtesten der Welt. Christian Scheuner aus Saanen, Urs Kunz aus Lauenen und Ursina Meienberg aus Gstaad hielt das aber nicht davon ab, am 20. Inferno-Triathlon mitzumachen. Der Inferno-Triathlon startet in Thun mit der Schwimmstrecke bis nach Oberhofen. Von da geht es für die Athleten 97 km und 2145 Höhenmeter mit dem Velo bis nach Gindelwald, wo sie auf das Mountain Bike umsteigen und weiter 30 km und 1180 Höhenmeter zurücklegen bis nach Stechelberg. Die letzten 25 km und 2175 Höhenmeter auf das Schilthorn legen die Athleten dann zu Fuss zurück.
«Am Inferno weiss man nie»
«Es ist wie ein Virus, wenn man einmal angefangen hat, geht man ‹geng› wieder», meinte Christian Scheuner, der seit 2007 jedes Jahr mit dabei ist. «Dieses Jahr lief es mir extrem gut. Ich konnte meine Bestzeit von 2007 wiederholen». Die nicht allzu hohen Temperaturen hätten den Triathlon relativ angenehm gemacht. «Oben war es ein wenig kalt, es hatte sogar ein bisschen Schnee. Am Inferno weiss man halt nie», meinte er lachend.
Ihm, der durchs Schwimmen zum Triathlon kam, fielen die ersten 3,1 km im Wasser von Thun nach Oberhofen am leichtesten. «Die Mountain-Bike-Strecke war für mich der härteste Teil – da hatte ich schon zwei Disziplinen hinter mir, aber es war noch nicht die letzte Disziplin.» Das Laufen sei ihm dann wieder ziemlich leichtgefallen. «Es ist wichtig, im flachen Streckenteil immer zu joggen. In den steilen Abschnitten spielt es gar nicht so eine Rolle, wie schnell man läuft.» Am Schluss schaffte Christian Scheuner es in 11:32.47,3 Stunden als 91. ins Ziel.
Gefeiert wie ein Held
Der Lauener Urs Kunz nahm ebenfalls am Inferno-Triathlon teil. Er war bereits einmal in einem Team gestartet, dieses Jahr aber zum ersten Mal als Einzelläufer am Start. «Es war schon eine ziemliche Herausforderung», meinte Kunz, der erst seit wenigen Jahren Ausdauersport betreibt. Deshalb sei er ein wenig nervös gewesen vor dem Start. «Dafür, dass ich nicht so ein guter Schwimmer bin, gelang mir der erste Teil aber recht gut.» Auch die Rennvelo-Strecke lief ihm gut – bis auf einen Defekt an der grossen Scheidegg. «Danach konnte ich nur im Schritttempo den Abhang hinunterfahren und musste einige, die ich vorher überholt hatte, vorbeiziehen lassen. Das war schon ein wenig ärgerlich.» Urs Kunz erreichte nach 12:58.51,5 Stunden das Ziel und war damit auf dem 195. Platz. Alles in allem sei er sehr zufrieden. «Ich ging schon ziemlich ans Limit – viele, die am Inferno mitmachen sind Profis. Aber die Stimmung war super, man wird richtig gefeiert wie ein Held.»
Mit Stefanie Herrmann und Ursina Meienberg aus Gstaad wagten sich ebenfalls zwei einheimische Frauen an den Inferno. Sie liefen beide den Halbmarathon von Lauterbrunnen hinauf aufs Schilthorn. Stefanie Herrmann wurde 13. und Ursina Meienberg 44. im Gesamtklassement der Frauen.