Von der Vergangenheit in die Gegenwart
04.11.2022 ZweisimmenDie römisch-katholische Kirche St. Josef Gstaad feierte das Pfarreifest in der Kirche in Zweisimmen und stellte dabei die neue Gemeindeleiterin ad Interim, Gabriele Bachmann, vor.
Bereits beim Eingang ins Foyer der katholischen Kirche in Zweisimmen begegneten den ankommenden Kirchenbesuchern feierlich gedeckte Tische, die an diesem Sonntag ein besonderes Fest ankündeten. Pünktlich mit dem letzten Glockenschlag um 11 Uhr eröffnete Klaus Metsch, der gegenwärtige Vakanzpfarrer der Pfarrei, die Messe, welche von Ada van der Vlist an diesem Sonntag musikalisch an der Orgel begleitet und gestaltet wurde.
Kurz darauf begrüsste auch der Kirchgemeindepräsident Felix Neff die Anwesenden zum Pfarreifest, welches nun nach dreijähriger Absenz wieder gefeiert werden konnte. Mit einem herzlichen Dank an Klaus Metsch für sein wertvolles Engagement und die grosse Unterstützung während der Pfarrvakanz stellte er im Anschluss auch Gabriele Bachmann vor, die seit Anfang August in der Pfarrei zu 20 Prozent die Gemeindeleitung ad Interim übernommen hat. Gabriele Bachman war bis zu ihrer Pensionierung 2016 die Gemeindeleiterin der Pfarrei Guthirt in Ostermundigen. Felix Neff ist sehr glücklich, dass sie dem Engagement in unserer Pfarrei trotz ihrer Pensionierung zugesagt hat und mit ihrer grossen Erfahrung die Pfarrei hier im Obersimmental und Saanenland bereichert.
Weltmissionssonntag
Auch die Kinder wurden heute besonders begrüsst, denn sie sollten heute etwas Besonderes erleben und so organisierte die Katechetin Martina Zechner parallel zur Messe eine Kinderfeier. Im Anschluss an die Rede von Felix Neff führten Klaus Metsch und Gabriele Bachmann wieder durch die Messe. Dabei erfuhren die Kirchenbesucher, dass nebst dem Pfarreifest an diesem Sonntag auch der Weltmissionssonntag gefeiert wurde. In der Ansprache von Gabriele Bachmann erfuhren die Anwesenden, dass die päpstlichen Missionswerke – kurz Missio – dank der Initiative von Pauline Jaricot 1822 gegründet wurden. Sie sind in 140 Ländern tätig und unterstützen mehr als 1100 Ortskirchen. Pauline Jaricot, 1799 in Lyon als Tochter eines Seidenfabrikanten geboren, gründete 1826 den Lebendigen Rosenkranz, der sie berühmt machte und legte somit den Grundstein für diesen Weltmissionssonntag. Passend zur Gründung der Missionswerke, kamen die Kinder aus der Kinderfeier zur Messe dazu und präsentierten ein Plakat mit Händen, die symbolisieren sollen, was man mit ihnen alles bewirken und erbauen kann. Was vor 200 Jahren begann und bis in die heutige Zeit übertragen wurde, war aber an diesem Sonntag nicht nur die Existenz der Missionswerke, sondern auch das Orgelspiel begleitete schliesslich in die Neuzeit und schloss die Messe mit dem Stück «Heal the World» von Michael Jackson.
Pfarreifest mit besonderen, neuzeitlichen Klängen
Bevor die Messebesucher die Kirche verliessen, lud nun Kirchgemeinderat Toni Siegrist die Anwesenden zum gemeinsamen Mittagessen und gemütlichen Beisammensein in den Begegnungsraum der Kirche ein und führte damit zum geselligen Teil des Pfarreifests über. Knapp 80 Personen folgten der Einladung und verpflegten sich bei dreierlei Lasagne und einem vielfältigen Salatbuffet. Als Verdauungspause wartete schliesslich noch ein Unterhaltungsprogramm der besonderen Art auf die Gäste. Nach dem Hauptgang ging es nochmals in die Kirche, wo bereits Ada van der Vlist an der Orgel auf sie wartete. Als kultureller Höhepunkt des Nachmittags hat sie sich nämlich etwas Besonderes einfallen lassen. So zeigte sie den Besuchern, ganz besonders den jungen, dass die Orgel nicht nur geistliche Musik spielen kann. Sie erklärte, dass die Orgelmusik eigentlich zuerst nicht in der Kirche gespielt wurde, sondern nur nach und nach den Weg in die Kirchen gefunden hat und ursprünglich zuerst für weltliche Musik vorgesehen war. In einem halbstündigen Konzert entführte Ada van der Vlist gross und klein in die unterschiedlichsten Musikgenres und so nahm sie die Anwesenden mit dem Stück «He’s a pirate» aus dem Film «Fluch der Karibik», dem Lied «A sky full of stars» von Coldplay oder einem Stück, das man oft im Zirkus hört, mit auf eine abwechslungsreiche musikalische Reise.
Nach dem gelungenen Konzert fand der Nachmittag schliesslich bei Kaffee und Kuchen mit guten Gesprächen seinen Abschluss und viele freuten sich darüber, dass dieses Fest nach drei Jahren wieder stattfinden durfte.
ZACHARIAS BORER