Eine seit langem immer wieder diskutierte und mehrmals geplante Umsetzung einer neuen, illuminierten Piste am Fusse der Videmanette ist immer wieder im Sande verlaufen. Die bestehende Trainingspiste etwas westlich der Bergbahn La Videmanette wurde 1970 realisiert und genügt den Anforderungen der heutigen Zeit seit Längerem nicht mehr. Nun, zum 100-jährigen Bestehen des Skiclubs Rougemont, hat das Projekt wieder Auftrieb bekommen.

LÉONIE MÜLLER

Beleuchtete Piste für Jedermann
1922 wurde der Skiclub Rougemont gegründet. Heute sind von den 320 Mitgliedern an die 60 JO-Kinder und 15 davon sind regelmässig erfolgreich an Skirennen im Einsatz.

Die neue Piste am Fusse der Videmanette wird mit einem Tellerlilift erschlossen. Parkplatz, Infrastrukturen wie WC-Anlagen und Restauration sind bereits vorhanden. Mit einer eigenen Wasserquelle kann die Piste beschneit werden und für die Pistenpräparation wird erst die BDG helfen, danach ist eine eigene Maschine vor Ort im Einsatz. Geplant ist auch eine permanente Zeitmessung und in einer weiteren Etappe kann später die Installation verlängert und die Piste für FIS-Riesenslaloms homologiert werden. Im Katasterplan ist die Piste bereits seit 2007 neu eingetragen. Die Planung des Abbaus der alten Installation und Neubaus der neuen beleuchteten Piste auf dem neuen Gelände erfolgte zwischen 2016 und 2019. Die Zusage der Gemeinde Rougemont für den Bau der Anlage erfolgte im Frühjahr 2021.

Umsetzung des Projekts «Stade Slalom»
Die neu geplante beleuchtete Piste wäre die zweite innerhalb von drei Kilometern. Ist das nicht ein Problem, um das Projekt zu verwirklichen? Keinesfalls, betonen Stephan de Siebenthal und Rachel Schwitzguebel, denn das Trainingsgelände an der Hublen Gstaad-Saanen ist sehr oft durch die Skiclubs ausgebucht. Hinzu kommt, dass vermehrt FIS-Rennen durchgeführt werden. Diese brauchen eine speziell gewässerte Piste, die dann vor den Rennen nicht benutzt werden kann. So können eine Firma, Touristen oder angehende Skicracks das Abendskifahren nicht nutzen.

Mit einer zweiten beleuchteten Piste und einer guten Kommunikation unter den Betreibern ist es möglich, mit den beiden Anlagen sowohl für Einheimische wie Gäste ein tolles Angebot bereitzuhalten. Zudem hat auch die Skischule Rougemont fortan eine gute Möglichkeit vor Ort, um die Kunden in die Faszination des Schneesports einzuführen. Das Projekt wird seitens der Gemeinde, des Tourismus, der Bergbahnen, der Hoteliers und des Schneesports unterstützt. Anlässe wie Skirennen mit anschliessendem Fondueplausch oder 4-Gang-Menü sind in Absprache mit den Hoteliers als Firmenevent buchbar.

Finanzierung im Endspurt
Dank der guten Zusammenarbeit mit der BDG konnten viele anfallende Fragen zur Umsetzung des Projektes kostengünstig gelöst werden. Was in Fronarbeit erledigt werden kann, wird von den Mitgliedern des Skiclubs und weiteren Helfern gemacht. Für die Realisierung des Projektes braucht es rund 2 Mio. Franken. Die Gemeinden Rougemont (Fr. 300’000.–) Saanen (Fr. 150’000.–) und FET-PE (Fr. 300’000.–) sowie private Investoren haben das Projekt tatkräftig unterstützt. Für die zum Zeitpunkt noch fehlenden rund Fr. 200’000.– hofft das Komitee des «Stade Slalom», in absehbarer Zeit noch Sponsoren und Gönner zu finden. Für die Betreibung der Anlage sind jährlich Fr. 56’250.– geplant. Mit viel Eigenleistung der Skiclubmitglieder, der Vermietung der Anlage für Events, mit Sponsoren der beleuchteten Piste (Beleuchtung bis 22 Uhr oder Ende des Rennens) und mit dem Verkauf von Tageskarten (die Tickets der Bergbahnen sind gültig), sollen die Kosten gedeckt werden können.

Erfreuliche Zukunft
Der Elan, das Projekt der beleuchteten Piste «Stade Slalom» umzusetzen, kommt nicht von ungefähr. Der Skiclub Rougemont und der Skiclub Saanen haben sich vermehrt zusammengetan und die Trainer wechseln sich bei der Durchführung der Trainings ab. Dies spornt die Skicracks an, sie sind mit viel Freude dabei, und in Zukunft haben sie eine weitere Piste mit anderem Charakter zum Üben.

Mit dem sensationellen Resultat von sieben Medaillen sind die JO-Kinder des Skiclubs Rougemont vom Final des Grand Prix Migros in Obersaxen heimgekehrt. Aus der Heimat von Carlo Janka kamen vier Medaillen mit erfolgreichen JO-Kindern auch ins Saanenland zurück. Diese tolle Medaillenausbeute und die gemeinsame Freude rund um den Schneesport spornen auch das Komitee an, das Projekt baldmöglichst umzusetzen. Skifahren für jedermann, Trainings, Rennen für l’Association Ski Romand und/oder BOSV, Sportcamps, Firmenevents oder die Skischule vor Ort, das alles sind Bereicherungen für die Region.

Ziel ist es, die neue Anlage noch während dem Jubiläumsjahr des Skiclubs Rougemont, Anfang Wintersaison 2022/2023, eröffnen zu können.

NEUER SKILIFT

Länge: 410 Meter
Höhenmeter: 135
Förderkapazität: 600 Personen pro Stunde