Modernes edrive carsharing Erlebnis in Gstaad

  10.06.2022 Gstaad

Der Mercedes EQA 300, der neben der Raiffeisenfiliale in Gstaad parkiert ist, wartet auf Nutzerinnen und Nutzer. Das Elektrofahrzeug steht im Carsharing (geteilte Mobilität) allen Interessierten zur Verfügung.

Ab sofort können Einheimische und Gäste in unserer Region die Fahrt in einem elektrischen Fahrzeug erleben.

Nachhaltig, weil ressourcenschonend
Dank der Kooperation zwischen der Landi Simmental-Saanenland und der Raiffeisenbank Obersimmental-Saanenland steht ab sofort ein edrive carsharing Fahrzeug bei der Raiffeisenbankfiliale Gstaad zur Nutzung bereit. Aus diesem Grund wurde beim Fahrzeugstandort eine Ladesäule installiert. Das neue Angebot ist insbesondere für Wenigfahrer sowie Zweitautonutzer äusserst attraktiv und bietet eine umweltfreundliche Fortbewegungsmöglichkeit. Der Mercedes EQA 300 wird mit Energie aus 100 Prozent Solarstrom betrieben und kann rund um die Uhr online gebucht werden. Anders als bei der klassischen Autovermietung setzen sich die Kosten aus einem Stunden- und Kilometerpreis zusammen. Die Landi ist für die Unterhaltsarbeiten wie Reinigung oder Reifenwechsel zuständig.

Anschluss gemacht
Bereits an 35 Standorten in der Schweiz sind edrive carsharing Fahrzeuge platziert und bieten eine grüne Fahrgelegenheit. Zur vorgängigen Registrierung scannen die Kunden den QR-Code (siehe Inserat) und befolgen die dazu angegebenen Anweisungen. Sie hinterlegen ihre Personendaten, registrieren ihren Führerausweis und allenfalls auch den SwissPass (neu Swiss Travel Pass). Nach der einmaligen Registrierung sind auch kurzfristige Buchungen möglich, sofern das Fahrzeug verfügbar ist. Ganz im Sinne von «Sonnenkraft voraus» beginnt anschliessend die Fahrt.

Ob zur Effizienzsteigerung der Mobilität oder als grünes Fahrerlebnis im elektrischen Fahrzeug – die Region Obersimmental-Saanenland setzt damit ein weiteres Zeichen für dezentrale und zeitgemässe Weiterentwicklung. (Siehe Inserat)

PD


«Gute Alternative zum Zweitauto»

Hannes Anthamatten, Mario Cairoli und Angela Buchs erklärten bei einer emissionslosen, aber keinesfalls emotionslosen Probefahrt die Ideen hinter dem Projekt «edrive carsharing Erlebnis in Gstaad».

JENNY STERCHI

Was versprechen Sie sich von diesem Mobilitätsangebot?
Hannes Anthamatten:
Gerade in einer Bergregion wie unserer steigert das Carsharing die Bewegungsfreiheit sowie die gemeinschaftliche Ressourcennutzung und fördert die nachhaltige Mobilität.
Mario Cairoli: Wir hoffen auf eine rege Nutzung dieses innovativen und modernen Angebots.
Angela Buchs: Das Auto steht an einem Ort, der zentraler kaum sein könnte. In direkter Nachbarschaft zum Bahnhof und Dorfzentrum sind die Voraussetzungen für eine unkomplizierte Nutzung optimal.

Wen sehen Sie als potenziellen Nutzer des Angebots?
Mario Cairoli:
Es kann zum Beispiel eine gute Alternative zum Zweitauto sein. Viele Familien würden sich vielleicht gern vom Zweitauto trennen, sowohl aus Gründen der Kostenersparnis als auch aus Klimaschutzmotiven.
Hannes Anthamatten: Sowohl Einheimische als auch Gäste können mit der Nutzung des Angebots ergänzend zum ÖV ihre Mobilität steigern und von einer flexiblen Nutzung profitieren.
Angela Buchs: Vielleicht ist auch jemand dabei,der im Entscheidungsprozess steckt, ob er sich ein Elektroauto anschaffen soll. Mit dem Angebot bietet sich für ihn die Möglichkeit, ein Elektroauto zu testen. Zum Beispiel, ob es in seine Alltagsstruktur passt und seinen Anforderungen an ein Auto, die ja mitunter sehr verschieden sind, gerecht wird.

Mit welchen Kosten müssen die Nutzerin und der Nutzer rechnen?
Mario Cairoli:
Die Kosten ergeben sich aus einem Preis pro Kilometer von 62 Rappen und dem Pauschalbetrag von 2,80 Franken pro Stunde.

Mal angenommen, ein Nutzer hat überhaupt keine Ahnung im Umgang mit Elektroautos. Wird ihm Hilfestellung geboten? Mario Cairoli: Natürlich kann er sich bei uns in der Landi melden und wir werden der- oder demjenigen das Auto gern erklären. Zum Beispiel gehört bei einer Fahrt mit dem Elektroauto unbedingt dazu, dass es nach Fahrtende wieder mit der Ladesäule verbunden werden muss.

Und was geschieht im Schadensfall oder wenn der Nutzer zu schnell unterwegs geblitzt wurde?
Mario Cairoli:
Dann verhält es sich wie in jeder anderen Autovermietung auch. Der Verursacher haftet für Schäden und Bussgelder. Dafür hinterlegt jeder seine Personalien bei der Registrierung.

Mario Cairoli, Sie sprechen von 100 Prozent Solarstrom. Von welchem Dach wird die Ladesäule versorgt?
Im Moment beziehen wir den Strom noch vom öffentlichen Stromanbieter und arbeiten dabei mit dem Energieherkunftsnachweis. Unter anderem liefert unsere Photovoltaikanlage bei der Landi in Zweisimmen direkte Sonnenenergie. So ist sichergestellt, dass die Fahrzeugnutzer mit nachhaltig produziertem Solarstrom unterwegs sind. Wir prüfen allerdings im Moment die Möglichkeiten, die Dächer unserer Immobilien, dazu gehört auch die Raiffeisenbank in Gstaad, mit Photovoltaikanlagen auszurüsten.

Ist das Auto der Ausgangspunkt für eine sich entwickelnde E-Auto-Flotte?
Hannes Anthamatten:
Wir starten vorerst mit diesem Auto. Für den Neubau der Bankfiliale in Zweisimmen ist die Stationierung eines weiteren Fahrzeugs vorgesehen. Ob das Angebot erweitert wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Haben Sie sich eine Frist gesetzt, nach der Sie Bilanz ziehen über den Erfolg des Projektes?
Mario Cairoli:
Wir haben eine erste Vertragslaufzeit von drei Jahren ausgehandelt. Solange werden wir das Projekt ganz sicher laufen lassen und dann sehen wir weiter.

Worin liegt der Nutzen für die beiden Kooperationspartner?
Hannes Anthamatten:
Für uns steht in diesem Fall der Pioniergedanke in der Region im Vordergrund. Was in städtischer Umgebung schon reibungslos umgesetzt wird, ist in ländlichen Regionen noch Neuland und in der Struktur auch nicht eins zu eins aus dem Städtischen zu übertragen. Besonders erfreulich ist, dass die Landi und die Raiffeisenbank ihre langjährige Partnerschaft mit einem nachhaltigen Projekt erweitern.
Mario Cairoli: Die Möglichkeit nachhaltige Mobilität anzubieten, steht für uns im Vordergrund. Und nicht zuletzt steht mit diesem Fahrzeug für die Mitarbeiter der Landi und der Raiffeisenbank ein nachhaltiges Fortbewegungsmittel zur Verfügung, mit dem sie sich nachhaltig und dennoch individuell an Kurse und Weiterbildungen begeben können. Je mehr Menschen hoffentlich gute Erfahrung machen, umso grösser wird der Kreis der Interessenten.

Wäre nicht ein Kleinwagen noch mehr im Sinne der Nachhaltigkeit gewesen als der nun angebotene SUV?
Mario Cairoli:
Eines unserer Ziele ist es, dass sich mehrere Menschen miteinander in einem Auto fortbewegen und so das Fahrzeugaufkommen auf den Strassen massgeblich reduziert wird. Mit einem Kleinwagen wäre das nicht machbar.

 


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote