Mit der Arbeitsgruppe «Frauen im Schneesport» möchte Swiss-Ski vermehrt Frauen den Weg in Führungspositionen ebnen. Simone Oehrli, ehemalige Telemarkathletin aus dem Saanenland und heute Trainerin bei Swiss-Ski, ist dabei.

JENNY STERCHI
Frauen in der Politik sind schon fast Alltag. Dagegen sind die Führungspositionen in Wirtschaft und Gesellschaft noch selten weiblich besetzt. Zu gross ist nach wie vor die Diskrepanz zwischen Karriereplanung, Familienleben und Erwartungsdruck.

Swiss-Ski aktiv für Frauen
Demzufolge werden heute die Athletinnen überwiegend von männlichen Trainern begleitet. Aus Forschungssicht dreht sich nur ein Bruchteil bewegungswissenschaftlicher Studien um frauenspezifische Themen.

In einer Bestandesaufnahme im Bereich Sport zeigt sich, dass es bis heute auffallend wenige Trainerinnen, Sportfunktionärinnen, Sportjournalistinnen oder Frauen in einer sonstigen Führungsposition im Sport gibt. «Das Training wird von Trainern organisiert, die Ski werden vom Servicemann präpariert, der Skiclub wird vom Präsidenten geleitet.» So fasst es «Snowactive», das Verbandsmagazin von Swiss-Ski, ziemlich anschaulich zusammen. Sportorganisationen und Verbände präsentieren sich derzeit noch vielfach als Männerdomäne.

Um dem entgegenzuwirken, bildete Swiss-Ski die Arbeitsgruppe «Frauen im Schneesport», in der auch Simone Oehrli dabei ist. Sie weiss als ehemalige Telemarkathletin, dass bisher fast ausschliesslich Männer mit dem Training und der Betreuung der Athletinnen beauftragt sind.

Sie selbst ist seit zwei Jahren als Telemarktrainerin für Swiss-Ski im Einsatz. Gegenüber dem Verbandsmagazin erklärte sie grundsätzlich optimistisch: «Es ist doch schon mal positiv, dass das Thema ernsthaft diskutiert und angegangen wird und es rund um die Thematik immer mehr Initiativen gibt.»

Keine Geschenke zu erwarten
Sie fügt jedoch an, dass Frauen derzeit ungleich mehr leisten müssten als Männer in der gleichen Position, um ernstgenommen und als ebenbürtig wahrgenommen zu werden. Hinzu komme der kritische Blick der Frauen untereinander. «Die Frau, die in einer Führungsposition arbeitet, muss sich mehrheitlich noch immer für ihre Position in alle Richtungen rechtfertigen.»

Die Auffassung, ob Frauen über mehr Fähigkeiten als Männer auf der gleichen Position verfügen müssten, ist innerhalb der Arbeitsgruppe unterschiedlich.

Einig sind sich die Mitglieder darüber, dass die Person, die eine Führungsposition einnimmt, eine Zukunftsvision haben muss, organisiert und selbstsicher sein sowie den Umgang mit Menschen suchen und lieben sollte. Für Simone Oehrli völlig klar: «Die Frau, die eine Führungsposition einnehmen möchte, muss sich der Fähigkeiten, die von ihr für genau diese Position erwartet werden, bewusst sein.»

Lösungen formulieren
Eine Anpassung der Rahmenbedingungen sei für die angestrebte Entwicklung unumgänglich, so ein erstes Fazit aus der Arbeitsgruppe. Flexible Arbeitsmodelle mit Teilzeitanstellung sind dabei von immanenter Bedeutung. Dieser und eine Reihe anderer Lösungsansätze werden in den kommenden Monaten ausgearbeitet, formuliert und schliesslich dem Präsidium für Ausbildung und Forschung von Swiss-Ski vorgelegt.

Frauen bringen sich ins Gespräch

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