Dass das Fleisch nicht aus dem Supermarkt kommt …
14.06.2022 Schule… wussten wir natürlich. Im Rahmen des WAH-Unterrichts besuchte die 7./8. Klasse der Oberschule Gsteig-Feutersoey Aellen’s Bärgtal Metzgerei GmbH von Céline und Philipp Aellen. Wir wollten zu verschiedenen Stichworten dazulernen: Beruf des Metzgers, Produktionswege, Tierwohl, Preisunterschiede.
Im Unterricht sind wir über die Globalisierung und die Vernetzung der Weltmärkte auf Nachhaltigkeit gekommen. Wir fragten uns, wie das früher war, als noch nicht ein Supermarkt ein breites, saisonunabhängiges Angebot aus aller Welt bereithielt. Dazu interviewten wir Grossmütter, welche eben mit regionalen Produkten saisongerecht kochten, und fragten nach alten Rezepten. Von der Theorie zur Praxis kochten wir die Rezepte nach und erstellten unser Kochbuch für nachhaltige Gerichte.
Beim Thema Fleisch gehen die Meinungen so weit auseinander, wie dessen Preis. Von supergünstigem Importfleisch zum gelabelten Regionalfleisch. Fleisch wurde früher weniger häufig gegessen, wie wir in unseren Interviews erfuhren. Wir diskutierten, sahen uns TV-Beiträge an und eben: Wir wollten es genauer wissen und sehen.
Philipp Aellen gab uns die Möglichkeit, einen für uns nicht alltäglichen Einblick in seinen Beruf zu bekommen. Wir waren live dabei, als zwei Ziegen «gmetzget» wurden, d.h. wie das bereits zuvor getötete Tier zerlegt wurde. Es war eindrücklich und die Schüler/innen haben interessiert zahlreiche Fragen gestellt.
Wir sahen den kurzen Weg, welcher das Tier zurücklegt. Es wird vom Bauern, welcher eine Beziehung zum Tier hat, ins Schlachthaus gebracht und innert kürzester Zeit stressfrei getötet. Hier werden nicht viele Tiere zusammen durch enge Gänge getrieben, um auf die Schlachtlinie zu kommen, wie wir aus Philipp Aellens Erzählungen über Grossschlachtbetriebe hörten. Philipp Aellen nimmt das Tier aus, zieht das Fell ab und hängt es zum Reifen in einen gekühlten Raum. Sobald das Fleisch bereit ist, schneidet er es in die verschiedenen Stücke, macht Geschnetzeltes, Braten, Würste, Hackfleisch usw. So ist der Berufsalltag von Philipp Aellen sehr abwechslungsreich.
Dass dieser kurze Produktionsweg, komplett vor Ort, aufwendiger ist als in einem Grossschlachthof in der Schweiz oder gar im Ausland, ist einleuchtend. Es ist schade, dass Tiere durch das halbe Land gefahren werden, um geschlachtet zu werden und danach für die Verarbeitung wieder zurückgefahren werden.
SCHULE GSTEIG-FEUTERSOEY/OLIVER HERRMANN