Bahnhof Schönried: Justiz spricht MOB frei
24.05.2024 SchönriedDas Bundesamt für Verkehr (BAV) hatte letztes Jahr wegen der Ausführung von Sicherungsarbeiten im Bahnhof Schönried eine Strafanzeige gegen die Montreux-Berner Oberland-Bahn (MOB) eingereicht. Der für den Fall zuständige Staatsanwalt Waadt Ost fällte einen Nichteintretensentscheid, womit die MOB faktisch von der Anklage freigesprochen wird.
Im Oktober 2022 hatte die Montreux-Berner Oberland-Bahn (MOB AG) das Bundesamt für Verkehr (BAV) auf die ungenügende Höhe der Bahnsteige im Bahnhof Schönried und auf die sich daraus ergebenden Probleme für den Fahrplanwechsel vom 11. Dezember 2022 aufmerksam gemacht (wir haben berichtet). Beim Bahnhof Schönried waren die Stufen wegen der Inbetriebnahme der neuen Züge effektiv deutlich höher. Wie die MOB in einer Medienmitteilung schreibt, informierte sie in der Folge das BAV über die Massnahmen, die sie im Hinblick auf die Erhöhung der Bahnsteige im Bahnhof Schönried zu ergreifen plante. Gestützt auf die Zustimmung der Gemeinde Saanen, des Kantons Bern und des Vereins Inclusion Handicap habe die MOB gemäss einer vom BAV geforderten Grundsatzvereinbarung die notwendigen Minimalarbeiten durchgeführt, um die Sicherheit der Nutzerinnen und Nutzer der ab dem 11. Dezember 2022 neu in Betrieb genommenen Züge gewährleisten zu können.
«Das BAV erteilte die entsprechende Plangenehmigung am 27. Februar 2023, reichte dann aber am 21. März 2023 unverständlicherweise umgehend eine Klage gegen die MOB ein mit der Begründung, die MOB habe die Sicherungsarbeiten begonnen, bevor die Genehmigung formell erteilt worden sei», schreibt die MOB. Nach Prüfung der Beschwerde und des dazugehörigen Dossiers habe die Staatsanwaltschaft einen Nichteintretensentscheid gefällt, den sie damit begründet habe, dass die Tatbestandsmerkmale nicht erfüllt seien und das Verhalten der MOB offensichtlich keine Konsequenzen nach sich gezogen habe. «Die MOB begrüsst diesen Entscheid und freut sich, den Betrieb des Bahnhofs Schönried und ihres Netzes mit optimaler Sicherheit weiterführen zu können», so das Unternehmen.
PD/JOP