AirBadminton: Titelkämpfe unter freiem Gstaader Himmel

  18.06.2024 Gstaad

Die besten Schweizer Teams in der noch sehr jungen Sportart AirBadminton spielten am Wochenende in Gstaad um den Schweizermeistertitel.

JENNY STERCHI
«AirBadminton gibt es als Wettkampfsport seit etwa vier Jahren», erklärte Nicola Schneiter, der bei Swiss Badminton für die Vereinsentwicklung zuständig ist und das Wochenende in Gstaad als Turnierverantwortlicher verbrachte.

Sportkoordinatorin Katrin Espiasse nutzte den Kontakt zu Schneiter und bot Gstaads Gastgeberschaft für die Meisterschaften an. «Das haben wir natürlich sehr gern angenommen», freute sich Schneiter.

Junger Sport
Es waren in der Geschichte dieser überaus sommerlichen Sportart erst die zweiten nationalen Titelkämpfe. «Im letzten Jahr haben wir die Meisterschaften in der Halle durchgeführt», sagte Schneiter, der selber auch ins Gstaader Wettkampfgeschehen eingriff. «Es war jedoch September und die Wetterlage nicht mehr ganz so sommerlich.» In Ins gibt es eine Beachvolleyballanlage in einer Halle, die dafür genutzt werden konnte.

Doch wie der Name AirBadminton schon verrät, ist die Idee dahinter, Badminton unter freiem Himmel zu spielen, ohne zu schnell von Windböen demotiviert zu werden.

Material macht Unterschied
Es ist kein gewöhnlicher Shuttle, der beim AirBadminton gespielt wird. Auch als AirShuttle bezeichnet, sind die Zwischenräume bei diesem Shuttle viel grösser. Das wiederum minimiert den Windwiderstand und macht den Shuttle weniger anfällig für fehlgeleitete Shuttles bei windigem Wetter. «Der Wind spielt nach wie vor eine wichtige Rolle in diesem Sport», präzisiert Schneiter. «Doch es herrschen für alle die gleichen Bedingungen und das Geheimnis liegt darin, den Wind mit einzubeziehen.» Das heisst, die Shuttles bei Rückenwind kürzer zu spielen oder die Seitwärtsbewegung schon mit dem Schläger auszugleichen.

Auch das Spielfeld ist etwas verändert. So gilt es, das Feld direkt am Netz nicht zu nutzen. Kommt der Shuttle direkt hinter dem Netz auf der Gegnerseite auf, gibt es einen Punkt für den Gegner.

Regelwerk
Die Zählweise ist ähnlich wie beim klassischen Badminton. Jeder Fehlaufschlag bedeutet einen Punktgewinn für den Gegner und es braucht neun Punkte um einen Satz für sich zu entscheiden. Beim Gstaader Turnier am Wochenende brauchte es drei Gewinnsätze, um in die nächste Runde zu gelangen. Gespielt wurde im gemischten Doppel und in Triple-Teams. Schweizermeister im Teamwettkampf wurde das Team Zugerland. Dieses bezwang das Team aus Kerzers.

Im Teilnehmerfeld waren an beiden Tagen sowohl etablierte Spieler des Nationalteams als auch vielversprechende Nachwuchsathletinnen und -athleten. Zwölf Herren- und vier Damenteams waren angetreten.

Diese Dreier-Teams spielten in den Kategorien Damen und Herren. Anders als beim Beachvolleyball muss der Ball direkt zurückgespielt werden.

Immer locker bleiben
Anders als bei anderen hoch professionalisierten Turnieren, war der Umgang auf dem AirBadminton-Feld eher locker. Das bedeutete nicht, dass die Teams keinen Ehrgeiz zeigten. «Mit den Füssen im Sand stehen und miteinander, oder in diesem Fall gegeneinander, spielen, verbreitet Ferienstimmung und macht einfach gute Laune», beschrieb Nicola Schneiter die Stimmung, die dieser Sport verbreitet. Dass die Sonne am Samstag doch noch hervorkam und am Sonntag dem Schiedsrichter die Waden bräunte, war ein glücklicher Umstand. Das Publikum war noch sehr klein, aber vielleicht gibts im nächsten Jahr die nächste Chance.


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