Der neue Flugplatz ist auf Kurs

  15.09.2017 Gstaad, Saanen

Im Frühling war Baustart auf dem Flugplatz in Saanen. Die Bauarbeiten seien auf Kurs, sagt Walter Egger, der Präsident der Flugplatzgenossenschaft. Der Flugbetrieb ist trotz Bauarbeiten gewährleistet und auch diverse Anlässe konnten durchgeführt werden. Im Frühling 2018 soll der Neubau in Betrieb gehen.

ANITA MOSER
Rund 30 Millionen Franken investiert die Flugplatzgenossenschaft Gstaad-Saanenland in die Erneuerung und Erweiterung des «Airport Gstaad». Seit Frühling sind die Bauarbeiten im Gang und man ist auf Kurs, wie ihr Präsident Walter Egger auf Anfrage sagt. Auf die an der letzten Generalversammlung diskutierten Etappierung kann verzichtet werden. «Die Finanzierung ist sichergestellt und für den dritten Hangar liegt ein Mietbedürfnis vor», erklärt Egger.

Flugbetrieb ist gewährleistet
Der Flugbetrieb sei in den letzten Monaten trotz intensiver Bautätigkeit gewährleistet gewesen und auch Anlässe wie das Poloturnier hätten durchgeführt werden können. «Es gab die eine oder andere Herausforderung – vor allem aus Sicherheitsgründen. Aber dank gutem Willen von allen Beteiligten ist es uns gelungen, diese zu meistern», so Egger. Besonders erfreulich: «Die Kontrollen durch die Leitbehörde BAZL in den Bereichen Betrieb, Bau sowie Feuerwehr zeitigten keine Rügen oder Probleme.» Im Weiteren seien organisatorische und administrative Mängel lokalisiert und behoben worden.

Inbetriebnahme im Frühling 2018
Läuft alles nach Plan, rechnet man mit der Inbetriebnahme des Neubaus im Frühling 2018. Bis es soweit ist, stehen aber noch weitere Herausforderungen an: Einhaltung von Zeit- und Kostenplan, Implementieren des Betriebes in das neue Gebäude, Vertragserarbeitung mit Mietern und Leistungsträgern, Bestehen von weiteren Kontrollen der Leitbehörden, Verhandlungen, Aufbau von Verbindungen zu Benutzern etc., Überprüfen und wo erforderlich Verbessern der Sicherheit, kundenorientiertes und kostendeckendes Führen des Betriebs, Konsolidieren der Zusammenarbeit mit allen Partnern usw.

Der Flugbetrieb muss während der ganzen Bau- und Umstellungsphase sichergestellt sein. «Die Aufrechterhaltung des Flugbetriebs bei gleichzeitiger Fertigstellung des Neubaus und dem Umzug in den Neubau wird noch knifflig», betont Egger. «Auch softewaretechnisch muss alles funktionieren – es darf keinen Betriebsunterbruch geben.»

Ein Linienpilot wird Geschäftsführer
Einen Wechsel gibt es in der Geschäftsetage. Roger Trüb, seit 1. Mai Geschäftsführer und Flugplatzleiter, wird die Gstaad Airport AG am 31. Oktober verlassen. Einen Nachfolger hat man bereits gefunden: Marc Steiner wird am 1. November die Stelle des Geschäftsleiters sowie Flugplatzleiters übernehmen. Der 42-Jährige arbeitet zurzeit als Linienpilot bei der Lufthansa. «Er kennt die Bedürfnisse einer internationalen Kundschaft und ist mit den hiesigen Gepflogenheiten vertraut», betont Egger. Er sei sprachgewandt, führungserfahren und habe eine Weiterbildung in Betriebswirtschaft absolviert. «Marc Steiner hat Herzblut für unseren, sich im Aufbau befindenden Betrieb.» Er lebt übrigens mit seiner vierköpfigen Familie in Reichenbach im Kandertal.

 

 

GSTAAD AIRPORT

Umweltbegleitung
Für die Bauausführung war eine Umweltbegleitung erforderlich und die entsprechenden Auflagen im Bereich Bodenschutz, Altlasten beim Belag und Koffer mussten umgesetzt werden. Die Ausführungsplanung war aufwendiger als angenommen, wie die Bauleiter Urs Kunz und Armin Baumann informieren. «Bei schlechtem Wetter konnten keine Arbeiten am Ober- oder Unterboden ausgeführt werden. Der belastete Belag wurde in einem separaten Arbeitsgang entfernt und in eine Spezialdeponie transportiert. Beim bestehenden Koffer wurden die vorhandenen Steine vor dem Abtransport vor Ort auf eine Grösse von 30 bis 80 Millimeter gebrochen.»

Grundwasserabsenkung
Unterhalb des gewachsenen Bodens in einer Tiefe von ca. 2,3 Meter befindet sich der Grundwasserspiegel. Für das Versetzen der beiden Tankanlagen war eine Grundwasserabsenkung erforderlich. «Das Grundwasser wurde innerhalb der beiden Spundwandkasten um ca. drei Meter abgesenkt», erklärt Baumann. Dafür wurden fünf Filterbrunnen gebohrt. Mit den beiden Spundwandkasten konnte die Reichweite der Grundwasserabsenkung reduziert werden.

PD/ANITA MOSER

 

ZWEI TANKANLAGEN

Anlage 1: Tank mit vier Kammern, mit einem Fassungsvermögen von total 75 000 Litern:
30 000 l Jet A1 (Kerosin)
20 000 l Avgas
15 000 l Diesel
10 000 l Mo-Gas (Motor-Gasolin)

Anlage 2: Fassungsvermögen von 40 000 Litern Jet A1 (Kerosin)


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